Rüstabfälle

Wohin mit Rüstabfällen in Basel? ©Pexels

Die Entsorgung von Bioabfällen kann in Basel eine echte Herausforderung sein, da ein flächendeckendes Angebot für die Kompostierung oder Vergärung im Moment noch fehlt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Möglichkeiten es neben den Quartierkomposten gibt, um deinen Abfall aus Garten und Küche umweltfreundlich zu entsorgen!

Kompostieren in Basel: Wohin mit dem Bioabfall?

Die Entsorgung von Bioabfällen kann in Basel eine echte Herausforderung sein, da ein flächendeckendes Angebot für die Kompostierung oder Vergärung im Moment noch fehlt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Möglichkeiten es neben den Quartierkomposten gibt, um deinen Abfall aus Garten und Küche umweltfreundlich zu entsorgen!

Text: Rahel Hänggi

Wahrscheinlich hast du schon selbst bemerkt, dass die Entsorgung von Rüstabfällen in Basel eine Herausforderung sein kann. Es fehlt derzeit noch an einem flächendeckenden System oder einer konventionellen Bioabfuhr, wie das beispielsweise im benachbarten Allschwil oder in anderen Schweizer Städten üblich ist.

Derzeit gibt es in Basel über 30 freiwillig betriebene Quartierkomposte und sieben Bioklappen, die zwar sehr beliebt sind, aber nicht alle Bedürfnisse erfüllen können. Viele Bioabfälle landen heute noch im Bebbi-Sagg und damit in der Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) Basel, statt dem Kreislauf wieder zugeführt zu werden. Auf die Menge an Bioabfall im deinem Haushalt kannst du mit sorgfältigem Rüsten zwar etwas Einfluss nehmen, aber ganz ohne Bioabfälle funktioniert eigentlich keine Küche. Welche Optionen gibt es also, um kompostierbare Abfälle in Basel umweltfreundlich zu entsorgen? Wir haben dir hier mögliche Lösungen zusammengestellt!

Möglichkeit 1: Eigenen Kompost anlegen

Einen eigenen Kompost auf dem Balkon, im Garten oder Keller anlegen Quelle: ©Stadtgärtnerei

Einen eigenen Kompost auf dem Balkon, im Garten oder Keller anlegen. © Stadtgärtnerei

Der einfachste Weg, um deine Bioabfälle nachhaltig zu verwerten, ist das Kompostieren bei dir zu Hause. Das scheint auf den ersten Blick vielleicht kompliziert, ist es aber nicht: Kompostieren ist kinderleicht und beinahe überall möglich – nicht nur im Garten oder auf der Terrasse, sondern auch auf dem Balkon oder sogar im Keller.

Falls du unsicher bist, wie du dabei vorgehst, dann hilft dir die kostenlose Kompostberatung der Stadtgärtnerei gerne weiter. Nach deiner Kontaktaufnahme kommen die Beraterinnen und Berater zu dir nach Hause, legen mit dir einen Kompost an und zeigen dir Schritt für Schritt, wie die Kompostierung optimal funktioniert. Das erforderliche Material wird kostenlos zur Verfügung gestellt.

Möglichkeit 2: Bioklappe nutzen

In Basel gibt es aktuell an sieben Standorten Bioklappen. Quelle: © Amt für Umwelt und Energie

In Basel gibt es aktuell an sieben Standorten Bioklappen. © Amt für Umwelt und Energie

Eine weitere Möglichkeit, wie du deine Bioabfälle dem Kreislauf wieder zuführen kannst, ist der Einwurf in eine der sieben Basler Bioklappen. Nachdem die alten Bioklappen bis Anfang 2023 für neue Kundinnen und Kunden gesperrt waren, wurden sie zwischenzeitlich ersetzt und sind nun wieder für neue Nutzende offen.

Um die Bioklappe zu verwenden, musst du einen offiziellen Basler Bio-Sagg an einer Verkaufsstelle kaufen, eine Liste findest du hier. Eine Rolle mit 20 Säcken kostet 11 Franken. Ausserdem benötigst du für das Öffnen der Bioklappe eine Smartphone-App oder eine Zugangskarte, die einmalig 20 Franken kostet. Die Smartphone-App ist kostenlos, muss aber in einer Verkaufsstelle aktiviert werden. Du kannst die App im Play Store (Android) oder Apple-Store herunterladen. Weitere Informationen zur App findest du hier.

Eine Übersicht über die Standorte der sieben Bioklappen findest du hier.

Zudem kannst auch am Quartierentsorgungspunkt Kannenfeld während der Öffnungszeiten Bio-Säcke kaufen und abgeben.

Möglichkeit 3: Radschaft – Biomüll abholen lassen

Florian Omlin vor der Bäckerei Kübler

Radschaft: Abhol- und Recyclingservice für Bioabfall in Basel © Sabrina Inderbitzi

Wenn du keine Zeit für die eigene Kompostierung aufbringen möchtest, dann hat die Radschaft die richtige Lösung für dich. Bei der Radschaft handelt es sich um einen Abhol- und Recyclingservice von Bioabfällen, der seit 2022 von Florian Omlin und Oleg Rusakov in ganz Basel angeboten wird. Mit ihren Lastenfahrrädern sammeln sie an einem fixen Tag pro Woche deine Bioabfälle ein und bringen sie zum Güterbahnhof Wolf, wo sie dann umweltfreundlich kompostiert werden. Es ist auch möglich, die Komposterde wieder bei Radschaft zu kaufen.

Wenn das für dich nach einer praktischen Option klingt, dann findest du auf www.radschaft.ch weitere Informationen. In diesem Video kannst du dir zudem anschauen, wie der Abhol- und Recyclingservice in der Praxis aussieht:

Möglichkeit 4: Wurmkiste – drinnen kompostieren

Wurmkiste – das kompakte Kompostsystem für die Küche Foto von Sippakorn Yamkasikorn von Pexels: https://www.pexels.com/de-de/foto/regenwurmer-auf-einer-personenhand-3696170/

Wurmkiste – das kompakte Kompostsystem für die Küche © Pexels

Auch die Wurmkiste ist eine Möglichkeit, mit der du deine Bioabfälle zu Hause kompostieren kannst. Ähnlich wie beim herkömmlichen Komposthaufen leben in der Wurmkiste verschiedene Würmer und Kleinstlebewesen, die deine Bioabfälle in nährstoffreichen Humus umwandeln. Das Besondere daran ist, dass die Wurmkiste speziell für Innenräume konzipiert ist. Das bedeutet, dass du sie direkt bei dir in der Küche oder Wohnung aufstellen kannst, ohne unangenehme Gerüche, lästige Fliegen oder Schädlinge befürchten zu müssen. Aber auch im Garten, im Keller oder auf dem Balkon kannst du sie platzieren.

Beachte aber, dass eine Wurmkiste aufwendiger ist als ein herkömmlicher Komposthaufen. Damit sich die Würmer wohlfühlen und am Ende auch hochwertiger Kompost entsteht, müssen die Bedingungen in der Kiste durchgehend stimmen. Es darf weder zu heiss, zu kalt, zu feucht noch zu trocken sein. Ausserdem sind die Würmer wählerisch und nicht alle Abfälle können verfüttert werden. Vor der Anschaffung einer Wurmkiste solltest du deshalb realistisch einschätzen, ob du den Bedürfnissen der Tierchen gerecht werden und die Anforderungen erfüllen kannst.

Möglichkeit 5: Bokashi-Eimer – Ferment statt Kompost

Bokashi-Kompostbehälter mit Bioabfall

Der Begriff «Bokashi» stammt aus Japan und bedeutet so viel wie «fermentiertes Allerlei». Bokashi-Erde © AdobeStock

Auch der Bokashi-Eimer ist eine Möglichkeit, mit dem sich deine Bioabfälle sinnvoll verwerten lassen. Anders als bei den bisher vorgestellten Optionen wird bei Bokashi aber nicht kompostiert, sondern fermentiert: In einem luftdicht verschlossenen Bokashi-Eimer werden Bioabfälle mit Effektiven Mikroorganismen (sogenannte EM) vermischt, die deine Küchenabfälle innerhalb von zwei Wochen in nährstoffreichen Dünger verwandeln.

Dieser Dünger kommt in zwei Formen: Als Bokashi-Saft, den du zum Giessen verwenden kannst, und als die fermentierten, nährstoffreichen Abfälle selbst, mit denen du deine Erde verbessern kannst. Sie müssen in einem zweiten Schritt in den Boden eingearbeitet werden, damit sie dort von Würmern und anderen Kleinstlebewesen weiter abgebaut werden können. Wenn du also für den Dünger eine Verwendung hast, zum Beispiel im Garten oder im Gemüsebeet, dann kann ein Bokashi-Eimer genau das Richtige für dich sein.

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