Umwelttipps - Umwelt Basel

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Klimawandel, Artenschwund, Abhängigkeit von Diktaturen: Es gibt viele gute Gründe, seinen Umwelt-Fussabdruck zu verkleinern. Im Informationsdschungel den Durchblick zu behalten, ist aber nicht immer einfach. Wir präsentieren hier zehn Tipps, die jeder und jede umsetzen kann und die für die Umwelt wirklich etwas bringen.

Die 10 besten Umwelt-Tipps

Klimawandel, Artenschwund, Abhängigkeit von Diktaturen: Es gibt viele gute Gründe, seinen Umwelt-Fussabdruck zu verkleinern. Im Informationsdschungel den Durchblick zu behalten, ist aber nicht immer einfach. Wir präsentieren hier zehn Tipps, die jeder und jede umsetzen kann und die für die Umwelt wirklich etwas bringen.

Text: Mathias Plüss

1. Montier eine Sparbrause

Warmwasser braucht Energie. Viel Energie. Eine Fünf-Minuten-Dusche frisst drei Deziliter Erdöl. Die Sparbrause ist eine geniale Erfindung: Sie halbiert den Durchfluss und damit auch den Fussabdruck. Anderthalb statt drei Dezi Öl.

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Eine Sparbrause ist eine einfache Möglichkeit um Wasser, Energie und Geld zu sparen.
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Kaum eine andere Massnahme zugunsten der Umwelt ist ebenso einfach, günstig und effektiv. Und das beste: Man spürt den Unterschied nicht einmal.

2. Iss mehr Teigwaren statt Reis

Das Problem wird nach wie vor unterschätzt: Reis gehört zu den grossen Treibern des Klimawandels. Der nasse Anbau setzt viel Methan frei, ein starkes Treibhausgas.

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Teigwaren oder Kartoffeln haben eine deutlich bessere Klimabilanz als Reis.
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Pro Kilo gerechnet, ist Reis mehr als doppelt so klimaschädlich wie Weizen oder andere pflanzliche Grundnahrungsmittel. Darum: Reduziere deinen Reiskonsum – und setz stattdessen auf Kartoffeln und Teigwaren.

3. Hör auf zu fliegen

Man kann es drehen und wenden wie man will: Fliegen ist nicht klimakompatibel. Ein einziger Flug nach New York und zurück bringt fünfzig Tonnen Gletschereis zum Schmelzen – pro Passagier! Das lässt sich auf keine Weise «kompensieren».

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Fliegen ist sehr schädlich für das Klima und sollte möglichst vermieden werden.
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Weil grüne Treibstoffe noch in weiter Ferne sind, bleibt hier leider nichts anderes als ein Verzicht. Oder wenigstens eine starke Reduktion. Die gute Nachricht: Viele schöne Reiseziele lassen sich problemlos mit dem Zug erreichen.

4. Führ ein Wegwerf-Tagebuch

Foodwaste ist ein gigantisches Problem in der Schweiz: Pro Kopf werden jede Woche zwei Kilo Lebensmittel weggeschmissen. Viele Menschen glauben, sie würden kaum dazu beitragen – ein ehrliches Tagebuch kann hier helfen, die Augen zu öffnen.

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Ein Wegwerft-Tagebuch zu führen hilft, Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
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Nicht vergessen: Auch die Reste, die wir im Restaurant auf dem Teller zurücklassen, sind Foodwaste. Hier noch vier Tipps zur Foodwasteprävention beim Einkaufen: Schreib einen Einkaufszettel. Zieh nie mit leerem Magen los. Kauf von verderblichen Produkten nur kleine Mengen. Und versuche, Aktionen zu ignorieren.

5. Nutz die Dinge bis an ihr Lebensende

Gilt für Geräte, Schuhe, Kleider, aber auch für Möbel, Fahrzeuge und Häuser. Das meiste ersetzen wir viel zu früh. Besonders umweltschädlich ist das bei Fernsehern, Laptops oder Smartphones, wo der weitaus grösste Teil des ökologischen Fussabdrucks durch die Herstellung der Geräte entsteht und nicht durch den Gebrauch.

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Wertvolle Ressourcen können eingespart werden, wenn Gegenstände länger genutzt und bei Bedarf repariert werden.
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Lass Kaputtes wenn immer möglich flicken. Ausnahme: Bei alten Waschmaschinen oder Kühlschränken kann sich ein vorzeitiger Ersatz lohnen, da sie oft Energiefresser sind.

6. Meide Bitcoin

Der Fussabdruck mancher Kryptowährung ist atemberaubend. Einen Bitcoin ein Jahr lang zu besitzen, ist mit einem CO2-Ausstoss von zwei Tonnen verbunden – das entspricht einem Langstreckenflug.

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Die Kryptowährung Bitcoin ist ein riesiger Energiefresser.
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Das Problem von Bitcoin ist sein immenser Energiebedarf, der hauptsächlich mit Kohlestrom gedeckt wird. Andere Kryptowährungen sind viel klimafreundlicher unterwegs, beispielsweise Tezos oder Cardano.

7. Dreh am Radiator

Jedes Grad zählt. Denn mit jedem Grad weniger sinkt der Energieverbrauch der Heizung um sechs Prozent.

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Beim Heizen haben bereits wenige Grad Temperaturunterschied eine grosse Wirkung auf den Energieverbrauch.
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Und das schenkt ein: Heizen hat einen Anteil von fast drei Vierteln am Energieverbrauch im Haushalt. Gestalte die Temperatur raumspezifisch: Im Bad sind 21 Grad angemessen – für das Schlafzimmer genügen 17 Grad. Nachts und wenn niemand zuhause ist, kann man die Heizung für die ganze Wohnung runterdrehen.

8. Iss Wild

Das schleckt keine Geiss weg: Wir essen zuviel Fleisch. Rinds ist schlecht fürs Klima, Schwinigs für die Artenvielfalt. Jedenfalls, wenn Regenwald abgeholzt wird, damit wir unsere Schweine mit brasilianischem Soja mästen können.

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Wild ist aus Umweltsicht besser als Rind- oder Schweinefleisch.
Bildquelle: Emanuel Ammon Ex-Press BAFU

Wer zum Vegetarier mutiert, verkleinert seinen Ernährungs-Umweltfussabdruck um etwa ein Viertel. Ein- bis zweimal Fleisch pro Woche liegen aber durchaus drin. Greif möglichst zu Wild, das ist punkto Klima und Biodiversität am besten.

9. Sattle auf ein Elektroauto um

Wir wollen hier selbstverständlich nicht das Autofahren propagieren. Zug, Tram, Bus, Velo, die eigenen Füsse: All das ist besser als ein Auto. Aber wenn es unbedingt ein Auto sein muss, dann bitte elektro.

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Elektroautos haben einen grossen Fussabdruck, sind aber viel besser als Benziner oder Diesel.
Bildquelle: Kathrin Schulthess

Rein elektro, nicht hybrid. Natürlich haben auch Elektroautos einen grossen Fussabdruck. Aber zumindest in Sachen Klima sind sie viel besser als Benziner oder Diesel. Einschränkung: Wenn du nur wenig fährst, lohnt sich ein vorzeitiger Wechsel von fossil zu elektro kaum. Es würde viele Jahre dauern, bis du den gewaltigen CO2-Ausstoss, den die Herstellung eines neuen Autos verursacht, durch den Minderverbrauch wieder hereingespielt hättest.

10. Trink Piwi-Weine

Wein gehört zu den Lebensmitteln mit sehr grossem Fussabdruck. Der stammt vom vielen Gift, das die Winzer in ihren Rebbergen spritzen. Spritzen müssen, damit die Trauben nicht von Pilzen befallen werden. In nassen Jahren wie 2021 ist der Fungizidverbrauch enorm.

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Dank pilzwiederständigen Rebsorten können grosse Mengen an Pflanzenschutzmitteln eingespart werden.
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Die gute Nachricht: Es gibt eine Lösung, und sie heisst «Piwi» («pilzwiderständig»). Piwi-Rebsorten sind so gezüchtet, dass sie mit viel weniger Gift auskommen. Inzwischen setzen viele Winzer darauf – das Angebot wird immer grösser und besser. Wenn du zu Piwi wechselst, halbierst du die Umweltfolgen deines Weinkonsums auf einen Schlag.

Weiterführende Links:

Zur Person: Mathias Plüss ist ein Wissenschaftsjournalist mit Schwerpunkt Umwelt. Sein Ratgeber «Weniger ist weniger» aus dem Echtzeit-Verlag versammelt zahlreiche Tipps für den klimafreundlichen Alltag.

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