Wandbild von Greta Thunberg

«We can not live in a sustainable world unless all genders and people are being treated equally. Period.» (Greta Thunberg, 2019)

Feministischer Streik und ökologische Nachhaltigkeit – falls du dich fragst, was das miteinander zu tun hat, lies weiter. Es gibt nämlich mehr Verbindungen zwischen den beiden Themen, als du womöglich denkst. Aber der Reihe nach.

 

Der erste sogenannte Frauenstreik fand am 14. Juni 1991 statt. Landesweit gingen rund eine halbe Millionen Menschen auf die Strasse, um die Umsetzung des Gleichstellungsartikels zu fordern, die 1981 in die Bundesverfassung aufgenommen worden waren. 28 Jahre später, am 14. Juni 2019, fand erneut ein nationaler Frauenstreik statt. Zwar hatte sich einiges verbessert, aber noch lange war keine Gleichstellung erreicht. Wieder gingen Hunderttausende auf die Strassen. Diesmal ging es um Lohnungleichheit, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und die mangelnde Vertretung von Frauen in Führungspositionen.

 

Klimaschutz als feministische Forderung – aus gutem Grund.

Auch in diesem Jahr geht es beim feministischen Streik um ähnliche Themen. Denn noch immer verdienen Frauen in der Schweiz im Durchschnitt 10,8% weniger als Männer in gleichwertigen Positionen. Noch immer wird nur etwa jedes 5. Schweizer KMU von einer Frau geleitet. Und auch im Ständerat sind von 46 Personen im Jahre 2023 lediglich 12 Frauen. Von echter Gleichstellung kann also auch hierzulande immer noch keine Rede sein – und dagegen wird am 14.6. protestiert.

 

Auf der Website des feministischen Streiks Basel steht in diesem Jahr jedoch auch eine Forderung, die sich explizit dem Klima widmet: Eine «Sofortige Anerkennung des Klimanotstandes, der Umweltzerstörung und des Zusammenbruchs der biologischen Vielfalt, die das Leben bedrohen» müsse es geben, heisst es da. Obwohl diese Forderung natürlich im Interesse aller Menschen ist, ganz unabhängig von ihrem Geschlecht, gibt es gute Gründe, warum die Basler*innen diesen Punkt auf ihre Agenda setzen.

Weshalb nachhaltig gerechter ist.

Feministischer Streik und ökologische Nachhaltigkeit – falls du dich fragst, was das miteinander zu tun hat, lies weiter. Es gibt nämlich mehr Verbindungen zwischen den beiden Themen, als du womöglich denkst. Aber der Reihe nach.

 

Der erste sogenannte Frauenstreik fand am 14. Juni 1991 statt. Landesweit gingen rund eine halbe Millionen Menschen auf die Strasse, um die Umsetzung des Gleichstellungsartikels zu fordern, die 1981 in die Bundesverfassung aufgenommen worden waren. 28 Jahre später, am 14. Juni 2019, fand erneut ein nationaler Frauenstreik statt. Zwar hatte sich einiges verbessert, aber noch lange war keine Gleichstellung erreicht. Wieder gingen Hunderttausende auf die Strassen. Diesmal ging es um Lohnungleichheit, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und die mangelnde Vertretung von Frauen in Führungspositionen.

 

Klimaschutz als feministische Forderung – aus gutem Grund.

Auch in diesem Jahr geht es beim feministischen Streik um ähnliche Themen. Denn noch immer verdienen Frauen in der Schweiz im Durchschnitt 10,8% weniger als Männer in gleichwertigen Positionen. Noch immer wird nur etwa jedes 5. Schweizer KMU von einer Frau geleitet. Und auch im Ständerat sind von 46 Personen im Jahre 2023 lediglich 12 Frauen. Von echter Gleichstellung kann also auch hierzulande immer noch keine Rede sein – und dagegen wird am 14.6. protestiert.

 

Auf der Website des feministischen Streiks Basel steht in diesem Jahr jedoch auch eine Forderung, die sich explizit dem Klima widmet: Eine «Sofortige Anerkennung des Klimanotstandes, der Umweltzerstörung und des Zusammenbruchs der biologischen Vielfalt, die das Leben bedrohen» müsse es geben, heisst es da. Obwohl diese Forderung natürlich im Interesse aller Menschen ist, ganz unabhängig von ihrem Geschlecht, gibt es gute Gründe, warum die Basler*innen diesen Punkt auf ihre Agenda setzen.

Die weibliche Perspektive ist unterrepräsentiert.

Frauen* trifft der Klimawandel härter, vor allem im globalen Süden. Es sind meist arme und vor allem mehrfachdiskriminierte Frauen*, die durch die eine zerstörte Umwelt und dem Klimawandel bedroht sind, weil ihnen eine gleichgestellte Teilhabe an natürlichen Ressourcen oder umweltpolitischen Entscheidungen verweigert wird.

Dass dem so ist, hängt auch damit zusammen, dass Frauen in Entscheidungsgremien und bei Verhandlungen über Klimapolitik oft unterrepräsentiert sind – auch in der Schweizer Politik. Das führt dazu, dass die weibliche Perspektive häufig übersehen wird, wenn es um die negativen Folgen des Klimawandels, aber auch um die Entwicklung von Strategien zu seiner Bewältigung geht.

Eine, die sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt, ist Vandana Shiva. Die indische Wissenschaftlerin und Umweltaktivistin ist eine der einflussreichsten Stimmen, wenn es um sogenannten Ökofeminismus geht. Ihrer Theorie nach hängen die Ausbeutung der Umwelt und die Unterdrückung der Frauen miteinander zusammen.

Shiva betont die Rolle von Frauen* als Bewahrer*innen der Biodiversität und als entscheidende Akteur*nnen für ökologische und soziale Gerechtigkeit: In vielen Gesellschaften sind es nämlich die Frauen*, die für die Nahrungsmittelproduktion auf den Feldern, für die Versorgung der Familie und für intakte Gemeinschaften sorgen. All diese Bereiche werden akut vom Klimawandel bedroht.

Kind mit blauem Ballon, der den Kontinent Afrika zeigt, auf den Schultern eines Erwachsenen in einem Protestmarsch.

Gerechtigkeit als strukturelle Voraussetzung für eine nachhaltige Zukunft – für alle Menschen überall.

Frauen*power gegen den Klimawandel

Mit Gleichstellung, identischen Bildungschancen, einem Mitbestimmungsrecht und fairer Bezahlung können Frauen* noch mehr zur Eindämmung des Klimawandels und zur Bewältigung seiner schon unvermeidlich gewordenen Folgen beitragen. Was sie leisten, stellen Beispiele aktiver Frauen* unter Beweis: Das der bereits erwähnten Vandana Shiva oder auch der indigenen Umweltaktivistin und «Wasserbeschützerin» Autumn Peltier aus Kanada. Christiana Figueres, die ehemalige Exekutivsekretärin der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change), war massgeblich am Zustandekommen des Pariser Klimaabkommens beteiligt – und dann ist da natürlich noch die mittlerweile weltberühmte Greta Thunberg, ohne die die Klimabewegung heute wohl nicht wäre, was sie ist.

Aber nicht nur auf der internationalen Bühne gäbe es viel Raum, um Frauen eine zentralere Rolle beim Umweltschutz und im Kampf gegen den Klimawandel zukommen zu lassen. Auch vor der eigenen Haustür gibt es zahlreiche Beispiele weiblichen Engagements für die Rettung unserer Umwelt. Eine, die sich gleich mit dem ganzen Staat angelegt hat, ist die Baslerin Rosmarie Wydler-Wält. Die Co-Präsidentin der Klima-Seniorinnen Schweiz hat mit ihrem Verein den Bund verklagt, um eine unabhängige gerichtliche Überprüfung der Klimapolitik zu erwirken. Am 29. März 2023 wurde die Gruppe vor der Grossen Kammer des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg angehört, deren Urteil frühestens Ende des Jahres erwartet wird. Gewinnen die Klima Seniorinnen, könnte die Klage aus der Schweiz zum Präzedenzfall für ganz Europa werden.

Strukturelle Ungleichheiten bekämpfen

Sich für die Rechte der Frauen* und soziale Gleichheit stark zu machen, hat also durchaus einiges mit Klimaschutz zu tun. Um erfolgreich gegen den Klimawandel vorzugehen, braucht es zudem den Einsatz aller Menschen, nicht nur derjenigen, die historisch bedingt vielerorts noch immer die Zügel in Händen halten und unter deren Führung so manches Klimaproblem erst entstanden ist.

Feminismus und Klimawandel unterstreichen beide die Notwendigkeit, strukturelle Ungleichheiten zu bekämpfen und eine gerechtere Gesellschaft zu schaffen. Es geht um Mässigung und einen umsichtigeren Umgang mit Macht. Macht über die Natur auf der einen, Macht über andere Menschen auf der anderen Seite. Schlussendlich also darum, Verantwortung zu übernehmen für die Welt, in der wir leben, statt egoistisch das Maximum für sich selbst und die Nächsten herauszupressen.

Am 14.6. geht es demnach nicht nur um die  Gleichstellung der Frauen, sondern auch um eine gerechtere, lebenswerte Zukunft für alle.

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