Gemüsestand in der Markthalle

Basel erhält die Auszeichnung «Stadt der Genüsse 2022».
Bildquelle: Markthalle Basel

Basel hat die Ehre, Schweizer GenussStadt 2022 zu sein. Das kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren wird in Basel u.a. mit der Genusswoche Basel der Respekt vor den Lebensmitteln sowie die Freude am Kochen und an gutem Essen gefördert und breit gelebt. Das Programm hat mit der Klimakrise einen ernsten Hintergrund, kommt aber lustvoll daher.

Text: Stefanie Kaiser, Kantons- und Stadtentwicklung

Genuss mit gutem Gewissen

Basel hat die Ehre, Schweizer GenussStadt 2022 zu sein. Das kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren wird in Basel u.a. mit der Genusswoche Basel der Respekt vor den Lebensmitteln sowie die Freude am Kochen und an gutem Essen gefördert und breit gelebt. Das Programm hat mit der Klimakrise einen ernsten Hintergrund, kommt aber lustvoll daher.

Text: Stefanie Kaiser, Kantons- und Stadtentwicklung

Genussstadt - Umwelt Basel

GenussStadt Basel
Bildquelle: GenussStadt Basel

Was wir essen und trinken, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Unsere Ernährung wirkt auch auf die Umwelt, die Wirtschaft, auf Menschen und Tiere – in der Schweiz und in anderen Ländern. In der Schweiz macht die Ernährung 28 Prozent des ökologischen Fussabdrucks aus und verursacht rund zwei Tonnen Treibhausgase pro Person und Jahr. Wie können wir uns gesund und nachhaltig ernähren?

Einen grossen Einfluss auf die Umweltbelastung haben unser Konsumverhalten sowie die Lebensmittelproduktion. Insbesondere das Herstellen der Lebensmittel benötigt viel Ressourcen wie Land, Energie und Wasser. Zum Beispiel benötigt die Produktion von tierischen Lebensmitteln durchschnittlich sieben Mal mehr Ressourcen als pflanzliche Lebensmittel, gemessen am Energiewert. Eine Umstellung von tierischen zu mehr pflanzlichen Lebensmitteln ist somit effizienter und erhöht die Lebensmittelversorgung.

Genussstadt - Umwelt Basel

Umweltbelastung durch Ernährung in der Schweiz
Bildquelle: Werkzeugkasten Umwelt

Darüber hinaus ist die Ernährung ein wichtiger Gesundheitsfaktor. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung bietet nicht nur Vorteile für die Gesundheit, sondern trägt auch dazu bei, den ökologischen Fussabdruck deutlich zu reduzieren. Die Umweltwirkungen unserer Ernährung können um über 50 Prozent gesenkt werden, wenn wir uns gemäss den Schweizer Empfehlungen für eine gesunde und ausgewogene Ernährung entscheiden sowie weniger Lebensmittel wegwerfen.

Ein weiterer Hebel ist Food Waste. In der Schweiz gehen rund ein Drittel der produzierten Lebensmittel zwischen Acker und Teller verloren. Lebensmittelabfälle machen 25 Prozent der durch die Ernährung verursachten Umweltbelastung aus. Dies entspricht etwa der halben Umweltbelastung des motorisierten Individualverkehrs der Schweiz. Den grössten Anteil an der Lebensmittelverschwendung machen die Privathaushalte aus (38 Prozent gemessen an der Umweltbelastung). Food Waste zu vermeiden bringt Vorteile für Mensch und Umwelt und spart zudem Geld (über 600 Franken pro Haushalt und Jahr).

Basel auf dem Weg zu einem nachhaltigen Ernährungssystem

Genussstadt - Umwelt Basel

Genussfestival in der Markthalle
Bildquelle: Markthalle Basel

In den letzten Jahren ist auch im Kanton Basel-Stadt das Bedürfnis nach nachhaltiger Lebensmittelproduktion, Transparenz und Rückverfolgbarkeit gewachsen. Als Antwort darauf sind zahlreiche Manufakturen, Hofläden in der Stadt, Quartiermärkte oder Gemeinschaftsgärten entstanden. Diverse private Akteurinnen und Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Forschung engagieren sich mit vielfältigen Initiativen und Vorhaben für eine lokale und nachhaltige Lebensmittelversorgung – zum Beispiel die Markthalle, die Aktienmühle oder die Meriangärten.

Städte wie Basel können vor Ort Verantwortung übernehmen, indem sie die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Ernährung mitgestalten. Von der Produktion, über die Verarbeitung, Versorgung, Zubereitung bis hin zu Konsum und Entsorgung von Lebensmitteln in der Stadt bestehen verschiedene Handlungsmöglichkeiten, die Basel-Stadt auch nutzt. So mit dem Massnahmenpaket «Nachhaltige Ernährung Basel-Stadt 2018-2021». Als Teil davon hat der Kanton Basel-Stadt mit der jährlichen Unterstützung der Genusswoche Basel die Weichen für die Auszeichnung als GenussStadt Basel 2022 gestellt. Sie bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen, Führungen, Märkten, Degustationen, Menüs mit regionalen Zutaten rund um das regionale Genusshandwerk und eine nachhaltige Ernährung.

Genussstadt - Umwelt Basel

Regionalmarke «Aus Stadt und Land»
Bildquelle: ausstadtundland.ch

Eng damit verknüpft ist das Projekt zur regionalen Entwicklung «Genuss aus Stadt und Land» (PRE), welches dem Bedürfnis von immer mehr Menschen nach mehr Regionalität und Authentizität mit einem wachsenden Angebot an regionaler Produktion nachkommt. Herzstück ist die Regionalmarke «Genuss aus Stadt und Land» sowie konkrete Teilprojekte in den Bereichen Produktion, Logistik oder Marketing – zum Beispiel das Lebensmittelnetzwerk «Feld zu Tisch» für Landwirtschaft, Gastronomie und Detailhandel.

Die Investitionen werden zum grössten Teil von den Trägerbetrieben selber getätigt und zudem von Bund und den beiden Basel mit Beiträgen unterstützt.

Ein weiteres Projekt ist «Food Save Basel», welches bisher bei 26 Basler Gastronomiebetrieben mit Messungen und Beratungen die Lebensmittelabfälle um bis zu 70% reduzierend konnte.

Tipps für eine gesunde und nachhaltige Ernährung

Genussstadt - Umwelt Basel

FOODprints – Tipps zum nachhaltigen Essen und Trinken
Bildquelle: FOODprints – Tipps zum nachhaltigen Essen und Trinken

Wer sich nun ab sofort gesünder und nachhaltiger ernähren will, dem seien die FOODprints der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung empfohlen. Die zentralen Aspekte:

  • Ich kaufe zu Fuss oder mit dem Velo ein.
  • Ich kaufe nur so viel wie nötig ein.
  • Ich konsumiere überwiegend pflanzliche Lebensmittel.
  • Ich achte auf die Herkunft der Lebensmittel.
  • Ich achte auf die Produktionsbedingungen der Lebensmittel.
  • Ich trinke Hahnenwasser.

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