Biodiversität in der Stadt fördern – mit einem naturnahen und grünen Balkongarten!

Biodiversität in der Stadt fördern – mit einem naturnahen und grünen Balkongarten!

Du möchtest deinen Stadtbalkon in einen Minigarten verwandeln? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du aus deinem Balkon eine blühende Oase und gleichzeitig einen naturnahen Lebensraum für verschiedene Arten schaffst.

Biodiversität auf dem Balkon fördern

Du möchtest deinen Stadtbalkon in einen Minigarten verwandeln? In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie du aus deinem Balkon eine blühende Oase und gleichzeitig einen naturnahen Lebensraum für verschiedene Arten schaffst.

Text: Rahel Hänggi

Ein grüner Balkon lädt nicht nur zum Entspannen ein, sondern ist auch ein Ort, um die Artenvielfalt mitten in der Stadt zu fördern und etwas für ein angenehmes Mikroklima zu tun. Erfahre in diesem Blogbeitrag, was du bei der Bepflanzung deines Balkons beachten musst, um ihn in einen naturnahen Lebensraum zu verwandeln!

1. Pflanzenauswahl: Je vielfältiger, desto besser!

Bei der Pflanzenwahl gilt: Je einheimischer und vielfältiger, desto besser! ©Unsplash

Bei der Pflanzenwahl gilt: Je einheimischer und vielfältiger, desto besser! ©Unsplash

Wenn du deinen Balkon begrünen möchtest, steht die Auswahl der richtigen Pflanzen im Mittelpunkt. Damit sich Vögel, Schmetterlinge, Wildbienen und andere Insekten an deinem Minigarten erfreuen, sollte er grösstenteils aus einheimischen Wildpflanzen bestehen. Denn diese bieten – im Gegensatz zu Zierpflanzen – den hier vorkommenden Tierarten ihren gewohnten Lebensraum.

Die Website Floretia kann dir bei der Planung und Auswahl der Pflanzen eine grosse Stütze sein. Dort kannst du dir  einheimische Pflanzen vorschlagen lassen, die genau zu deinem Standort, den Lichtbedingungen und zur Topfgrösse passen. Ausserdem erfährst du, wo du die Pflanzen oder das Saatgut in deiner Nähe beziehen kannst. Alternativ kannst du auch die App iGarten nutzen, um die passenden Blumen für deinen Balkon zu finden.

Tipps für die Pflanzenwahl:

  • Wähle zwischen verschiedenen mehrjährigen einheimischen Arten, wie z. B. Stauden, Kletterpflanzen oder Kräuter. Je vielfältiger und einheimischer, desto besser!
  • Achte auf unterschiedliche Blühzeiten, damit du das Nahrungsangebot über mehrere Monate hinweg schaffen kannst.
  • Zierpflanzen wie Geranien oder Petunien haben Insekten kaum Nahrung zu bieten und sollten deshalb eher sparsam aufgestellt werden.
  • Beziehe Pflanzen oder Saatgut aus lokalen Gärtnereien. Eine Karte mit Gärtnereien in und um Basel findest du auf bioterra oder JardinSuisse.

2. Töpfe: Robust und frosthart

Töpfe mit Gewürzen auf dem Balkon

Für die Balkonbepflanzung möglichst robuste und frostharte Töpfe wählen. ©AdobeStock

Es gibt eine Vielzahl von Pflanzengefässen in verschiedenen Formen und Materialien. Nicht alle eignen sich aber für die dauerhafte Bepflanzung im Freien. Es ist ratsam, Töpfe zu wählen, die deinen Pflanzen das ganze Jahr über ein stabiles Zuhause bieten können – sowohl im heissen Sommer als auch im frostigen Winter.

Tipps für die Töpfe:

  • Verwende grosse Töpfe, damit die Erde länger feucht bleibt und die Pflanzen nicht jedes Jahr umgetopft werden müssen.
  • Wähle robuste und frostharte Töpfe. Holzgefässe aus Eiche, Lärche oder Robinie bieten beispielsweise guten Schutz vor Kälte und Hitze für die Wurzeln.
  • Meide Tontöpfe sowie Kunststoff- oder Metallgefässe für empfindliche Pflanzen, da Ton nicht frostbeständig ist und die Wurzeln in Kunststoff- oder Metallgefässen im Sommer überhitzen können.
  • Achte darauf, dass die Pflanzgefässe über ein Wasserabzugsloch verfügen, um Staunässe zu vermeiden.

 

3. Anordnung: Wenig Platz optimal ausnutzen

Begrünter Balkon

Auch auf kleinem Raum lässt sich die Biodiversität problemlos fördern! ©AdobeStock

Gerade Stadtbalkone haben oft wenig Platz zur Verfügung. Um die begrenzte Grösse optimal auszunutzen, kannst du die vertikalen Flächen für die Bepflanzung miteinbeziehen – z. B. mit Hängeampeln oder Pflanzenregalen. So lässt  sich selbst auf kleinstem Raum eine üppige Begrünung schaffen!

Tipps für die Anordnung:

  • Platziere die Töpfe auf verschiedenen Ebenen, um die verfügbare Fläche optimal zu nutzen. Das kann am Boden, in Kisten und Hängeampeln, an Fassaden oder auf Fenstersimsen und Brüstungen sein.
  • Vernetze die Pflanzen untereinander (z. B. mit Kletterpflanzen), damit sich die grüne Fläche vergrössert.
  • Sichere hängende Töpfe gut ab und überprüfe die Traglast deines Balkons, insbesondere bei grossen und schweren Gefässen.

4. Substrat: Nährstoffreich und torffrei

Für Wildpflanzen empfiehlt sich ein nährstoffreiches Substrat. ©Unsplash

Für Wildpflanzen empfiehlt sich ein nährstoffreiches Substrat. ©Unsplash

Da Balkonpflanzen ihre Wurzeln nicht im natürlichen Boden ausbilden und tiefe Erdschichten erreichen können, solltest du ein etwas nährstoffreicheres Substrat als an Naturstandorten verwenden. Dies kannst du entweder fertig kaufen oder selbst mischen.

Empfehlungen für das Substrat:

  • Fertige Topf- oder Balkonerde aus dem lokalen Handel beziehen, dabei unbedingt auf torffreie Erde achten, da der Torfabbau CO₂ freisetzt und wertvolle Moorlandschaft verloren geht.
  • Erde selbst mischen: Für sonnige und halbschattige Standorte empfiehlt sich eine Mischung aus je einem Drittel unkrautfreiem Unterboden, unkrautfreiem Kompost und Sand oder Kies.

5. Regelmässige Pflege

Die regelmässige Pflege fördert die Gesundheit deiner Pflanzen. ©Unsplash

Die regelmässige Pflege fördert die Gesundheit deiner Pflanzen. ©Unsplash

Regelmässiges Giessen, Düngen und ein gelegentlicher Rückschnitt sind wichtig, um deine Pflanzen gesund und glücklich zu halten. Jede Pflanze bringt aber hierfür ihre ganz eigenen Bedürfnisse mit. Wenn du dir unsicher bist, was deine Pflanzen brauchen, dann kannst du dir bei Floretia einen Pflegeplan erstellen lassen. Sicherlich berät dich aber auch deine lokale Gärtnerei, falls du Fragen zur Pflege deiner Pflanzen hast!

Allgemeine Pflegetipps:

  • Regelmässiges Giessen, am besten morgens oder abends und mit Regenwasser.
  • Düngen mit Kompost oder Flüssigdünger, auf Pestizide und chemischen Düngemitteln verzichten.
  • Rückschnitt in der Regel im März und Juni. Blütenstände im Herbst/Winter stehen lassen, da sie ein Winterquartier oder Nisthilfe für Insekten sind.
  • Topfe die Pflanzen um, wenn sie zu gross für ihren Topf werden.
  • Schütze empfindliche Pflanzen im Winter vor Frost, z. B. mit einer Mulchschicht aus Laub oder einem warmen Platz an einer Hauswand.

6. Nisthilfen und Steinhaufen

Nisthilfen und Trinkmöglichkeiten sind eine gute Ergänzung. ©Wildbiene+Partner

Nisthilfen und Trinkmöglichkeiten sind eine gute Ergänzung. ©Wildbiene+Partner

Neben Pflanzen leisten auch Nisthilfen und Wasserstellen auf dem Balkon einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Vogelkästen, Insektennisthilfen, kleine Steinhaufen und Frischwasser bieten den Tieren wichtige Ressourcen und Rückzugsmöglichkeiten.

Tipps für Nisthilfen und Miniteiche:

  • Hänge Vogelkästen auf, damit Vögel einen sicheren Platz zum Brüten haben.
  • Installiere eine Insektennisthilfe für Wildbienen (siehe Tipp Insektenhotel).
  • Schaffe Trink- und Erfrischungsmöglichkeiten, indem du flache Schalen mit Wasser aufstellst. Ersetze das Wasser mindestens wöchentlich, um Brutstätten für Tigermücken zu vermeiden.
  • Staple ein paar Steine oder Hölzer, damit sich verschiedensten Insekten und Spinnentieren darin zurückziehen können.

 

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