Unsere Ernährung ist für 16 % des CO2-Ausstosses verantwortlich.

Unsere Ernährung ist für 24 % des CO2-Ausstosses verantwortlich. © Pexels

Du planst einen Apéro? Wie du die Verpflegung deiner Gäste möglichst umweltfreundlich und fair gestalten kannst, erfährst du in diesem Beitrag.  

Tipps für einen nachhaltigen Apéro

Du planst einen Apéro? Wie du die Verpflegung deiner Gäste möglichst umweltfreundlich und fair gestalten kannst, erfährst du in diesem Beitrag.  

Text: Rahel Hänggi

Die Schweiz ohne Apéro? Unvorstellbar! Egal ob bei Familienfeiern, Geburtstagsfesten oder Teamveranstaltungen, das gemeinsame «Apéröle» ist hierzulande eine geschätzte und gesellige Tradition. Doch leider kann dieser Brauch auch ökologische Spuren hinterlassen. Rund 24 % der klimaschädlichen Treibhausgase gehen nämlich auf das Konto unserer Essgewohnheiten, wobei der Abfall noch nicht einberechnet ist. In diesem Beitrag haben wir Tipps zusammengestellt, mit denen du deinen nächsten Apéro umweltfreundlich und fair gestalten kannst.

Tipp 1: Umweltbewusste Vorbereitungen treffen

Gute Vorbereitungen sind der erste Schritt zum nachhaltigen Apéro.

Gute Vorbereitungen sind der erste Schritt zum nachhaltigen Apéro. © Pexels

Ganz gleich, ob du die Eventverpflegung selbst organisierst oder einen Caterer beauftragst – eine durchdachte Vorbereitung ist der erste Schritt zum nachhaltigen Apéro. Es gibt einige Dinge, die du bereits bei der Planung der Veranstaltung beachten kannst, damit du eine umweltverträgliche Basis für dein Buffet schaffst.

Unsere Tipps für die Vorbereitung und Bestellung:

  • Entscheide dich für eine lokale Cateringfirma
  • Wähle einen Anbieter mit einem ansprechenden und grosszügigen pflanzlichen Angebot
  • Erhebe im Anmeldetalon die Essgewohnheiten deiner Gäste (Allergien, vegan, vegetarisch)
  • Bestelle für 80 % der erwarteten Gäste, denn dies entspricht erfahrungsgemäss der tatsächlichen Teilnehmerzahl

Tipp 2: Fleisch und Fisch in kleinen Mengen

Nur ein Drittel des Buffets sollte aus Fleischprodukten bestehen.

Nur ein Drittel des Buffets sollte aus Fleischprodukten bestehen. © Pexels

Fast die Hälfte der ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen in unserem Land gehen auf Fleisch- und Milchprodukte zurück. Eine vegetarische Ernährungsweise kann den CO2-Ausstoss bereits um 24 % reduzieren, eine vegane sogar um 40 %. Für einen umweltschonenden Apéro ist daher ein sparsames Angebot an tierischen Produkten essenziell.

Tipps für den Umgang mit tierischen Produkten:

  • Gestalte das Buffet nach der Faustregel von 1/3 Fleisch und 2/3 vegetarischen Produkten
  • Platziere vegetarische oder vegane Speisen an erster Stelle
  • Beziehe Fleisch- und Milchprodukte aus der Schweiz und in Bio-Qualität
  • Beziehe Fisch mit MSC-, ASC- oder Bio-Label oder aus Schweizer Gewässern

Tipp 3: Gemüse und Obst möglichst regional und saisonal

Das pflanzliche Angebot sollte möglichst bio-zertifiziert, saisonal und regional sein

Das pflanzliche Angebot sollte möglichst bio-zertifiziert, saisonal und regional sein. © Pexels

Um auch beim pflanzlichen Angebot einen positiven Beitrag zur Umwelt zu leisten, empfehlen wir die Auswahl von Gemüse und Obst aus regionalem, saisonalem und bio-zertifiziertem Anbau. Dadurch vermeidest du nicht nur lange Transportwege, sondern unterstützt auch eine nachhaltige Landwirtschaft ohne den Einsatz von schädlichen Pestiziden.

Empfehlungen für Obst, Gemüse, Nüsse & Co.:

  • Früchte und Gemüse möglichst regional, saisonal und mit Bio-Label
  • Backwaren mit Bio- oder IP-Suisse-Zertifizierung, die einen nachhaltigen Getreideanbau gewährleistet
  • Exotisches: Achte bei Bananen, Nüssen, Schokolade und anderen exotischem Obst auf das Bio- und Fairtrade-Label von z.B. Max Havelaar oder Rainforest Alliance

Tipp 4: Getränke aus lokalem und bio-zertifizierten Anbau

Auch bei Getränken gilt: Bio, saisonal und regional.

Auch bei Getränken gilt: Bio, saisonal und regional. © Pexels

Auch bei der Auswahl von Getränken ist es wichtig, auf Bio-Qualität, saisonale Verfügbarkeit und regionale Herkunft zu achten. Bei Kaffee, Tee oder anderen exotischen Getränken versichern dir bestimmte Labels, dass die Produkte aus fairen Arbeits- und Produktionsbedingungen stammen.

Tipps für die Getränkeauswahl:

  • Kaffee und Tee: Achte auf Labels wie Bio, Max Havelaar und Rainforest Alliance
  • Bier und Wein: Setze auf Piwi-Weine sowie biologische und möglichst regionale Hersteller
  • Fruchtsäfte: Bio, IP-Suisse und Hochstamm für Apfelsaft, Bio- und Max Havelaar-Label für Orangensaft. Andere Fruchtsäfte sollten aus der Region stammen
  • Wasser: Biete Leitungswasser an, dies ist im Vergleich zu gekauftem Mineralwasser eine kostengünstige und umweltfreundliche Alternative

Tipp 5: Umweltschonender Umgang mit Essensresten

Mehrweggeschirr und die Mitgabe von Essensresten vermeiden Abfall.

Mehrweggeschirr und die Mitgabe von Essensresten vermeiden Abfall. © Pexels

Um sicherzustellen, dass dein Apéro keine Ressourcen verschwendet und keinen übermässigen Abfall produziert, gibt es einige Massnahmen, die du an deinem Apéro umsetzen kannst.

Tipps zur Abfallvermeidung:

  • Stelle Säckchen oder Schälchen aus umweltfreundlichen Materialien bereit, damit deine Gäste übriggebliebenes Essen einpacken und mitnehmen können
  • Biete übriggebliebene Leckereien von einem Geschäftsapéro am Folgetag im Pausenraum an
  • Verwende Mehrweggeschirr, um unnötigen Abfall zu reduzieren

 

Hilfreiche Checklisten und Links

Direkt vom Hof:

Von köstlichem Blütenhonig über knuspriges Bauernbrot bis zu feinem Kirsch von Hochstammobstbäumen – acht Höfe und zwei Weingüter im Kanton Basel-Stadt bieten all das und mehr. Wenn du für deinen nächsten Apéro ihre Produkte beziehen willst, findest du hier weitere Infos.

Saisontabelle:

Du hast den Überblick verloren, wann welches Obst und Gemüse in Saison ist? Kein Problem. Auf der Saisontabelle von Bio Suisse oder auch im Ratgeber von WWF kannst du dich rasch und unkompliziert informieren.

Labels:

Ob Max Havelaar, Rainforest Alliance oder Demeter: Nachhaltigkeitslabels gibt es viele. Was sie genau bedeuten und welche von ihnen besonders empfehlenswert sind, kannst du unter labelinfo.ch nachlesen.

Checkliste für nachhaltige Verpflegung:

Du hättest die Tipps für die nachhaltige Verpflegung gerne auf einen Blick? Auf diesem Merkblatt des Bundesamtes für Umwelt BAFU sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst.

Saubere Veranstaltung:

Unter www.saubere-veranstaltung.ch findest du einen hilfreichen Überblick mit über 50 zentralen Empfehlungen, die dir dabei helfen, deine gesamte Veranstaltung nachhaltiger zu gestalten.

Mehrweggeschirr im Kanton Basel-Stadt

Wenn du im öffentlichen Raum der Stadt Basel Getränke zum unmittelbaren Verzehr verkaufst, musst du Mehrweggeschirr verwenden. Dies gilt auch für öffentliche Veranstaltungen auf privatem Grund mit mehr als 500 Personen. Weitere Informationen findest du hier.

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