Gundeldinger Quartier mit Schornsteinen

Das Heizwerk am Bahnhof erzeugt derzeit Fernwärme aus Erdgas und wird nun auf Holzpellets umgestellt. © aue.bs.ch

Das Portemonnaie und die Umwelt gleichzeitig schonen? Ja, das geht! Wir geben hier die zehn besten Tipps, wie sich beim Heizen sparen lässt. Es lohnt sich!

Zehn Heiztipps

Das Portemonnaie und die Umwelt gleichzeitig schonen? Ja, das geht! Wir geben hier die zehn besten Tipps, wie sich beim Heizen sparen lässt. Es lohnt sich!

Text Mathias Plüss

Alle sechs Jahre Heizenergie gratis!

 

Mit einfachen Massnahmen kannst du Energie effizienter nutzen und unnötige Verluste vermeiden. So sparst du Jahr für Jahr die Energiemenge, die einer Badewanne voll Heizöl entspricht. Schöner Nebeneffekt: Deine Energiekosten sinken spürbar.

Hand am Thermostatkopf regelt Temperatur

Mit jedem Grad weniger sinkt der Energieverbrauch der Heizung um sechs Prozent. © AdobeStock

1. Senk die Raumtemperatur

Ein Grad weniger spart sechs bis neun Prozent Energie! Es muss nicht überall gleich warm sein: Im Schlafzimmer genügen 17 Grad – im Bad darf man auf 21 hochgehen. Zimmertüren konsequent schliessen. Korridore und Treppenhäuser nicht beheizen.

In überheizten Wohnblöcken, wo man als Mieterin keinen Einfluss auf die Temperaturregulierung hat, kann es helfen, dies der Verwaltung zu melden.

Katze auf Heizung

Rund zwei Drittel des Energiebedarfs eines Haushalts entfallen auf die Heizung - entsprechend gross ist das Einsparpotenzial. © Pixabay

2. Heize flexibel

Wenn tagsüber niemand zuhause ist, kannst du die Heizung getrost runterfahren. Entweder am Thermostatkopf oder an der Heizungsregelung. Auch nachts muss die Heizung nicht auf Hochtouren laufen: Wer die ganze Wohnung in der Nacht auf 18 Grad kühlt, senkt seinen gesamten Heizenergieverbrauch deutlich.

Bitte vergiss nicht, die Temperatur auch in der Ferienwohnung anzupassen. Leider werden die meisten Zweitwohnungen normal geheizt, auch wenn niemand da ist. Das Sparpotenzial ist enorm.

Käppelijoch mit Wintermütze

Mach's wie das Käppelijoch und zieh dich warm an. © aue.bs.ch

3. Pack dich ein

Vielen Leuten ist rasch zu kalt. Das ist aber kein Grund, gleich Dutzende von Kubikmetern Raumluft zu erhitzen. Schütz lieber gezielt deine neuralgischen Stellen: Mit Decken, dicken Pullis, langen Unterhosen, warmen Socken.

Oft sind die Füsse das Problem – hier können ein Fussbad, eine Bettflasche oder wiederverwendbare Gel-Wärmekissen nützlich sein. Oder ein kurzer Marsch draussen, der ausserdem den Kopf lüftet.

Wichtig ist es zudem, genügend zu schlafen. Da bei Schlafmangel der Energiebedarf steigt, haben viele Leute nach kurzen Nächten schneller kalt. Darum: Schlaf gut! Am besten in einem kühlen Schlafzimmer.

Kellergang

Schaue im Keller nach, ob deine Heizungsrohre isoliert sind. © Pixabay

4. Pack die Rohre ein

Der Heizungskeller ist oft erstaunlich warm. Was bedeutet: Hier geht Energie verloren. Meist sind freiliegende Heizungs- und Warmwasserleitungen das Problem. Du kannst sie selber mit Schafwolle oder Rohrisolierung aus dem Baumarkt ummanteln. Bringt viel!

Bei kalten Kellern wiederum ist es sinnvoll, die Decke zu dämmen. Das ist nicht schwierig und kann bis zu zehn Prozent Energie sparen.

Frau öffnet Vorhang

Lass tagsüber die Sonne in die Wohnung und schliesse nachts die Fensterläden, um die Wärme besser zu speichern. © Pixabay

5. Nutze die Sonne zum Heizen

Öffne im Winter tagsüber die Vorhänge, Fensterläden und Sonnenstoren. Scheint die Sonne im Winter durchs Fenster, heizt sie den Raum auf. Nutze diese kostenlose und natürliche Heizung.

 

 

6. Schliesse nachts die Fensterläden

Wenn du nachts die Fensterläden schliesst, kühlt dein Haus weniger aus. Wenn du bei offenem Fenster schläfst, achte unbedingt darauf, dass der Thermostat auf Position * steht. So heizt man die Nachtluft nicht mit teurer Energie auf.

Fenster ist zum Stosslüften geöffnet

Wer ständig mit gekippten Fenstern lüftet, lässt viel Wärme ins Freie entweichen. Öffne daher die Fenster ganz und lüfte kurz für 5-10 Minuten. © AdobeStock

7. Lüfte richtig

Lass im Winter keine Fenster gekippt. Besser ist es, dreimal täglich für 5-10 min in der ganzen Wohnung stoss- oder querzulüften (Durchzug).

Auch über undichte Fenster geht viel Wärme verloren. Halte ein brennendes Teelicht an den unteren Fensterrahmen – wenn es aufflackert, geht zu viel Luft durch. In diesem Fall kannst du via die Stellschraube den Schliessdruck erhöhen und, falls das nicht reicht, die Dichtung ersetzen. Ist keine Hexerei.

Frau staubt Heizung ab

Reinige deine Heizkörper von Zeit zu Zeit. © AdobeStock

8. Staube den Radiator ab

Tönt kurios, ist aber ernst gemeint. Eine Staubschicht von ein bis zwei Millimetern, die sich gerne etwa in Zwischenräumen ablagert, kann die Wärmestrahlung des Heizkörpers reduzieren.

Ein Problem ist Staub auch in der Kellerluft: Er kann die Verbrennung von Gas- und Öl in der Heizung negativ beeinflussen. Wegen der Fussel solltest du daher im Heizungskeller keine Wäsche aufhängen. Am besten trocknest du die Wäsche auch im Winter draussen.

Heizkörper

Halte deine Heizkörper frei. © Pixabay

9. Stell den Radiator frei

Platziere keine Möbel vor den Heizkörpern. Ziehe keine Vorhänge davor, leg keine Handtücher darauf. Sonst blockierst du die Wärmeausbreitung. Steht der Radiator unter einem Fensterbrett, so sind Lüftungsschlitze eine gute Idee.

Frau entlüftet die Heizung

Entlüfte vor Beginn der Heizsaison deine Heizung selber oder wende dich an eine Fachperson. © AdobeStock

10. Pflege die Heizung

Wenn es in den Rohren gluckert und blubbert, muss man den Heizkörper entlüften – eine Anleitung dafür gibt’s hier. Ansonsten melde dies bei deiner Verwaltung oder hole einen Heizungsfachmann zur Hilfe.

Sinnvoll ist es auch, die Heizung regelmässig warten zu lassen. Fachleute können die Heizung gegebenenfalls auch optimieren oder eine neue, energiesparende Pumpe einsetzen.

Mehr zum Thema findest du in der Broschüre «Heizen mit Köpfchen» des Bundesamts für Energie oder unter www.nicht-verschwenden.ch.

Bei weiteren Fragen kannst du dich an die kostenlose kantonale Energieberatung wenden.

Zur Person: Mathias Plüss ist ein Wissenschaftsjournalist mit Schwerpunkt Umwelt. Sein Ratgeber «Weniger ist weniger» aus dem Echtzeit-Verlag versammelt zahlreiche Tipps für den klimafreundlichen Alltag.

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