Basel ist ein Bauteillager

Kerstin Müller und Jasmin Amann Ressourcen
Ressourcen
  • Text: Pieter Poldervaart
  • Fotos: Martin Zeller und Pieter Poldervaart

Kurzprofil

Zirkular GmbH
Fachplanung für Kreislaufwirtschaft und Wiederverwendung im Baubereich

zirkular.net
baselpavillon.store

Zirkular

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

1/7 Jasmin Amann (l.) und Kerstin Müller zeigen, wie gebrauchte Bauteile erneut eingesetzt werden können.
© Foto: Pieter Poldervaart

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

2/7 Viele nicht mehr gebrauchte Glastüren und -fenster können aufgearbeitet oder direkt wieder verbaut werden, weiss Jasmin Amann von der Zirkular GmbH.
© Foto: Pieter Poldervaart

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

3/7 Kerstin Müller von der Zirkular GmbH plädiert für grosszügige Lager, um noch brauchbare Bauteile bis zur zweiten Nutzung zu erhalten statt zu entsorgen.
© Foto: Pieter Poldervaart

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

4/7 Kleinteile wie zum Beispiel Dachziegel sind einfach lagerbar.
© Foto: Pieter Poldervaart

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

5/7 Bei der Umnutzung des heutigen Kultur- und Gewerbebaus «ELYS» im St. Johann kamen 1000 Quadratmeter Secondhand-Fassade und 200 Fenster aus neuwertigen Restposten zum Einsatz.
© Foto: Martin Zeller

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

6/7 Stahlträger aus Basel, eine Metalltreppe aus Zürich und Fassadenteile aus der Nachbarschaft: In Winterthur stockte die Geschwisterfirma von Zirkular, das Baubüro in situ, eine bestehende Halle mit mehrheitlich gebrauchten Bauteilen auf.
© Foto: Martin Zeller

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

7/7 Wie Neubauten so geplant werden, dass sie problemlos rückbaubar sind, zeigten Zirkular und Baubüro in situ im letzten Jahr mit einem Projekt im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa in Dübendorf.
© Foto: Martin Zeller

Basel ist ein Bauteillager

Kerstin Müller und Jasmin Amman, «Zirkular GmbH»

Secondhand ist bei Möbeln gang und gäbe, schont das Budget und die Umwelt. Noch weit mehr bringt es, wenn ganze Gebäude oder Bauteile wie Fassaden und Fenster ein zweites Leben erhalten. Dieses Ziel hat die Zirkular GmbH.

Kerstin Müller und Jasmin Amann
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Zirkular

Wenn Jasmin Amann durch Basel pedalt, hat sie nicht nur die nächste Grünphase auf dem Radar. Wie magisch angezogen wird ihr Blick auch von frisch hochgezogenen Baustellenzäunen und Kranen. Klar, Amann ist Architektin. Doch wichtiger, als was gebaut wird, ist der 28-Jährigen, was abgebrochen oder eben rückgebaut wird. Denn viele Bestandteile eines Gebäudes, die heute in der Verbrennung, im Recycling oder auf der Deponie landen, könnten problemlos weitere Jahrzehnte ihren Dienst tun. Zum Thema Nachhaltigkeit fand Amann bei ihrem Architekturstudium am Karlsruher Institut für Technologie. Ihr Professor Dirk Hebel griff das Thema Urban Mining auf, also die Tatsache, dass in unseren Siedlungen enorme Mengen an Beton, Stahl, Glas und anderen Baumaterialien gespeichert sind, die nur darauf warten, nach Ablauf ihrer Verwendungszeit erneut genutzt zu werden.

Bei Abbruchobjekten prüfe ich interessante Objekte auf ihre Qualität und organisiere Transport und Einbau am neuen Ort.

Jasmin Amann, Bauteiljägerin bei Zirkular

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

Jasmin Amann (l.) und Kerstin Müller zeigen, wie gebrauchte Bauteile erneut eingesetzt werden können.

 «Im Rahmen eines studentischen Wettbewerbs untersuchte ich, wie ein stillgelegter Steinkohleschacht umgenutzt werden könnte.» Ihre Idee wurde zwar nicht realisiert, «aber seither wusste ich, dass ich zum Thema Urban Mining weiterarbeiten will». Amann absolvierte ein Praktikum beim Basler Baubüro in situ. Heute ist sie als Re-Use-Expertin bei der Zirkular GmbH beschäftigt, die aus dem Baubüro in situ hervorgegangen ist. «Ein Teil meiner Aufgabe ist es, Abbruchprojekte zu inspizieren, interessante Bauteile auf ihre Qualität zu prüfen und bei Bedarf den Ausbau, Transport und Einbau am neuen Objekt zu organisieren», erklärt Amann, die sich auch als Bauteiljägerin bezeichnet.

Wir diskutieren, in Basel einen Prüfstand für gebrauchte Fenster einzurichten.

Kerstin Müller

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

Wie Neubauten so geplant werden, dass sie problemlos rückbaubar sind, zeigten Zirkular und Baubüro in situ im letzten Jahr mit einem Projekt im Forschungs- und Innovationsgebäude NEST der Empa in Dübendorf.

Wiederverwendung am Bau kennt man von den Bauteilbörsen, die schon seit Jahrzehnten gebrauchte Lavabos und sogar Parkettböden ausbauen, aufbereiten und an einen neuen Ort vermitteln. Zirkular geht einen Schritt weiter: Ganze Fassaden und Fensterfronten, aber auch statische Elemente wie Betonplatten und Stahlträger sollen von Abbruchliegenschaften ausgebaut, gereinigt und anderswo wiedereingesetzt werden. Dass das funktioniert, zeigt Zirkular-Geschäftsleiterin Kerstin Müller am Beispiel des Kultur- und Gewerbebaus «ELYS», ein Projekt von Immobilien Basel-Stadt. Bei der Umnutzung des Coop-Verteilzentrums im St. Johann wurde die 1000 Quadratmeter grosse Fassadenfläche überwiegend aus schon vorhandenem Baumaterial erstellt. Neben gebrauchtem Fassadenblech organisierten Amann und ihre Kolleginnen und Kollegen an die 200 Fenster, Restposten und Neuware, die man telefonisch bei verschiedenen Firmen zusammensuchte. Generell sollen bei Zirkular aber Bauteile zum Einsatz kommen, die bereits einmal verbaut waren. Dabei ist gerade bei Fenstern die Skepsis gross, denn heute sind die Ansprüche an die Wärmedämmung deutlich höher als vor 20 Jahren. Zirkular machte deshalb in Kooperation mit der Empa in der Ostschweiz einen Fensterglasfabrikanten ausfindig, der den Randverbund von gebrauchten Fenstern entfernt, die Gläser reinigt, neues Isolationsgas einbläst und die Scheiben mit neuen Abstandshaltern verbindet. «Das bedeutet zwar Arbeit, aber kaum neues Material», erklärt Müller. Das Institut für Nachhaltigkeit und Energie am Bau an der Fachhochschule Nordwestschweiz plant zusammen mit Zirkular denn auch, in Basel einen Prüfstand für alte Fenster einzurichten, wo diese vor und nach der Ertüchtigung geprüft werden können. 

Konsequente Kreislaufwirtschaft am Bau senkt die Klimabelastung um bis zu 95 Prozent.

Kerstin Müller

Kerstin Müller und Jasmin Amann, Zirkular GmbH

Stahlträger aus Basel, eine Metalltreppe aus Zürich und Fassadenteile aus der Nachbarschaft: In Winterthur stockte die Geschwisterfirma von Zirkular, das Baubüro in situ, eine bestehende Halle mit mehrheitlich gebrauchten Bauteilen auf.

In der frostigen Halle im Smart City Lab Basel hat Zirkular, neben anderen innovativen Firmen wie Upvolt oder Radschaft, ein Zwischenlager eingerichtet. Rote und graue Blechelemente, 50 Kilogramm schwere, graue Fassadenkacheln und Kleinmaterial geben einen Eindruck, aus welchen Bestandteilen das nächste Zirkular-Projekt konstruiert sein wird: Im Rahmen der Architekturwoche Basel (AWB) wird im Frühling auf dem Dreispitz ein Pavillon errichtet. Die zum Wettbewerb eingeladenen Teams konnten sich in einem virtuellen Laden bedienen, um ihr Projekt zu erstellen – das quasi nur aus wiederverwendeten Bauteilen bestehen darf. Nach einem halben Jahr steht das Gebäude für weitere Einsätze auf dem Dreispitz zur Verfügung. Die Möglichkeit, Gebäude nach ihrer Lebensdauer zurückzubauen, ist ebenfalls ein Anliegen von Zirkular, genau wie die Lagerung ausgebauter Teile. Denn kaum eine Fassade kann am Abbruchobjekt ausgebaut und sofort am neuen Ort eingesetzt werden. «Die Logistik ist der Dreh- und Angelpunkt der Wiederverwendung von Bauteilen», sagt Kerstin Müller.

Regelmässig treffen bei Zirkular Angebote für Bauteile ein, aber auch Anfragen für Beratung im Bereich Zweitnutzung. Ob Genossenschaftsbau in Pratteln oder Gewerbebau in Allschwil: Das Interesse an Wiederverwendung auf der Baustelle steigt. Der Grund: «Neben der Wahl von nachhaltigem Baumaterial und einer guten Wärmedämmung ist der Einsatz von gebrauchten Bauteilen eine weitere, entscheidende Möglichkeit, den CO2-Fussabdruck eines Gebäudes zu minimieren», sagt Kerstin Müller. Die in Glas, Beton und Stahl gespeicherte graue Energie ist so gross, dass ein aufbereitetes Bauteil trotz Ausbau, Reinigung und Transport 90 bis 95 Prozent weniger klimabelastend ist als Neuware.

 

 

Publiziert im März 2022

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Hans Peter Brugger Aktion Pinguin

Mirko Ulbl

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Mirko Ulb vor dem Landhof

Sabine Nurnus Stucki und Jan Stucki

GoSimple unterstützt Singles, Paare und Familien dabei, ihren Konsum auf das Notwendige zu reduzieren und so den Alltag nachhaltig zu gestalten. Das Projekt ermöglicht den Teilnehmenden, während sechs Monaten ihr Wissen zum nachhaltigen Leben zu vertiefen.

Sabine Nurnus Stucki und Jan Stucki von GoSimple

Astrid Sommerhalder & Beat Inäbnit

Die Abfalljäger, Beat Inäbnit und Astrid Sommerhalder, sammeln täglich bis zu 100kg Abfall und das freiwillig. Was bewegt sie dazu? Die Antwort erfährst du im Video von Sabrina Inderbitzi.

Astrid Sommerhalder und Beat Inäbnit

David Schweizer und Till Schaltegger

Das Basler Start-up Cheeky Campers von David Schweizer und Till Schaltegger will ökologisch und sozial möglichst nachhaltig handeln: Die Firma vermietet simpel ausgebaute Vans mit kleiner Küche und Bett. Die gebrauchten Kleintransporter werden mit wiederverwendeten Materialien ausgebaut.

Umwelt Basel CheekyCampers

Daniel Ranz, Etienne Schmid und Markus Schmid

2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr landen schweizweit in der Kehrichtverbrennung. Drei Basler Foodangels retten Früchte, Gemüse und Fleisch vor der Vernichtung und beglücken damit Tiere in Notunterkünften.

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Ueli Wieser

Wegschmeissen und neu kaufen statt reparieren und wiederverwenden – eine Philosophie, die unseren Konsum prägt, aber der Umwelt keinen Dienst erweist. Ueli Wieser von der REP-STATT stellt sich gegen diesen Trend. Der gemeinnützige Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle Gegenstände direkt vor Ort zu reparieren.

Rep_Statt_Wieser_1

Jojo Linder

Auch ausser Haus wünscht man sich oft ein ruhiges Plätzchen für das kleine oder grössere Geschäft. Statt auf eine anonyme Metallanlage oder eine schmuddelige Plastikbehausung setzt die Freizeitanlage Hinter Gärten in Riehen auf ein Kompostklo.

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Madeleine Grolimund

In der Bücherkabine am Bundesplatz trifft man den kleinen Prinzen und besucht die alte Dame: Das frühere Swisscom-Publifon ist heute Tauschparadies für Leseratten. Madeleine Grolimund, Initiantin des Projekts, schätzt nicht nur die literarischen Kunstwerke, sondern auch den Austausch mit den Büchernarren.

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Markus Knöpfli

Organisches Material sinnvoll verwerten und den sozialen Kontakt im Quartier stärken: Der Quartierkompost «Hammer 1» erfüllt gleich mehrere Funktionen. Auch Kinder und ältere Menschen sind herzlich bei uns willkommen, sagt Markus Knöpfli, einer der beiden Koordinatoren des Platzes.

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Sabine Müller und Flavia Müller

Auf ihrer Weltreise im vergangenen Jahr stiess Sabine Müller auf «Trash Hero». Der Einsatz der internationalen Bewegung zur Verhinderung und Entfernung von Plastikabfall hat sie dazu inspiriert, mit Flavia Müller und einer weiteren Kollegin eine Basler Regionalgruppe zu gründen – und einmal monatlich zur Aufräumaktion mit Freiwilligen aufzubrechen.

Trash-Hero-1

Werner Schällmann

Nähmaschinen, Stereoanlagen und Akku-Rasierer: Es gibt kaum ein Gerät, das Werner Schällmann nicht reparieren kann. Das hat sich herumgesprochen: Der gelernte Chemikant ist inzwischen schweizweit bekannt und kann sich vor Aufträgen kaum retten.

reparaturland-1-schaellmann

Kate Botriell

Mit ecochair.ch versucht Kate Bottriell, ihrer Kundschaft nicht nur hochwertige Secondhandmöbel schmackhaft zu machen, sondern auch einen nachhaltigen Lebensstil zu vermitteln. Der Showroom im Matthäusquartier dient zudem als Plattform, um sich mit Gleichgesinnten und lokalen Unternehmen zu vernetzen.

ecochair-1

Noël Michel

Geräte und Maschinen von anderen auszuleihen, ist nicht nur ressourcenschonend und platzsparend, sondern hat auch eine soziale Komponente. Noël Michel und sein Team haben mit dem Leihlager einen Ort geschaffen, wo dies möglich ist.

0-Leihlager-Noel-Michel

Flavia Caviezel

Mit Abfall möchte kaum jemand etwas zu tun haben. Diesem Phänomen wirkt Flavia Caviezel entgegen. Als künstlerische Forscherin realisierte sie gemeinsam mit ihrem Team die Wanderausstellung «Times of Waste – Was übrig bleibt». Damit will sie ein Bewusstsein schaffen für das, was wir hinterlassen.

Flavia-Caviezel_Times_of_waste

Olivia Ronzani und Vinzent Gisi

Den Sommer geniesst man vorwiegend draussen – zurück bleibt häufig viel Abfall. Das Theaterprojekt «Litter Lemons» zweier junger Basler Theaterschaffenden steuert dagegen. Im Zentrum stehen vier Sozialhilfeempfänger als Laiendarsteller.

Nadine Arber

Aufklären, Bescheid wissen, ein gutes Vorbild sein: Das ist Hauptaufgabe der Trash Angels. Nebenbei kümmern sich Nadine Arber und ihr Engelteam an öffentlichen Events um den liegengebliebenen Müll und entsorgen ihn richtig.

Nicolai Diamant

In der MacherSchaft haben sich Menschen zusammengefunden, die ihre Leidenschaft fürs Handwerken teilen. Statt allein in einem kleinen Atelier professionell oder hobbymässig vor sich hin zu werkeln, haben Nicolai Diamant und weitere Handwerker und Handwerkerinnen in der Aktienmühle eine grosse Werkstatt für alle eingerichtet. Auch Laien erhalten hier Know-how, um alte Sachen selbst zu flicken […]

Kimberley Wichmann

Eine Reise auf der Suche nach der perfekten Welle veränderte ihr Leben: Kimberley Wichmann vereint in der Chemiserie Plus die Secondhand-Kulturen von Süd- und Nordamerika.

Carole Schante

Verpackungsfreie Läden liegen voll im Trend. Aber Achtung: Den verbrauchsarmen Lebensstil gibts nicht umsonst. Eine Begegnung mit der Zero-Waste-Aktivistin Carole Schante.

Carole_Schante2

Johanna Löffel

Eigene Küchenreste verwenden und den Abfall vermindern, das ist das Kerngeschäft des Kompostplatzes St. Johann. Dabei ist die Anlage zwischen Elsässerstrasse und St. Johanns-Park aber noch viel mehr: Ein freundlicher Treffpunkt ganz unterschiedlicher, interessanter Leute aus dem Quartier.

Johanna_Loeffel_Portrait

Andrea Otto

Warum neu kaufen, wenn es Schönes gebraucht gibt, sogar gleich vor der Haustür? Trouvaillen aus zweiter Hand gab es reichlich am ersten grossen Nachbarschaftsflohmarkt, den Andrea Otto vom Verein Stadtprojekt am 4. Juni 2016 im Matthäusquartier lanciert hatte. Zur Nachahmung wärmstens empfohlen!

Quartierflohmarkt_Matthaeus_1_AndreaOtto

Aurel Greiner

Computer und Handy wegzuwerfen oder ungenutzt liegen zu lassen, ist eine grosse Verschwendung – das findet (nicht nur) Revendo. Aurel Greiner und sein Team sorgen dafür, dass alte funktionstüchtige Apple-Geräte und Handys wieder einen Nutzer finden.

Revendo_0_Aurel_Greiner

Andreas Merz, Hans Walter

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt die Bauteilbörse Basel: Sie sorgt für Ressourcenschonung im Baubereich und integriert gleichzeitig Menschen in den ersten Arbeitsmarkt. Die beiden Geschäftsleiter Andreas Merz und Hans Walter sind an vorderster Front mit viel Herzblut dabei.

Bauteilboerse_1

Fabius Matulic

Statt sich nur über die Materialverschwendung zu empören, kann jeder und jede die eigenen Handlungsmöglichkeiten nutzen und erweitern. Kein Mensch muss viel und billig kaufen, kein Mensch muss permanent Müll produzieren: Der Erfolg der reparierBar zeigt, dass es in unserer Macht liegt, von einer Wegwerf- zu einer Müllvermeidungsgesellschaft zu werden.

Mann am Reparieren eines Radios

Barbara Schumacher

Littering ist eines der grössten städtischen Probleme der Gegenwart. Eine, die sich dagegen einsetzt, ist Barbara Schumacher. Sie ist selbstständige Umweltpädagogin und leitet Menschen dazu an, Abfall bewusster zu betrachten. Sie weiss, wieso wir Abfall wegwerfen, und gibt Tipps, wie man selbst Müll vermeiden kann.

Umweltpaedagogik_Barbara_Schumacher

Fidel Stadelmann

Mensch und Gemüse haben eine Gemeinsamkeit, die die Foodsharing-Gemeinschaft zu würdigen weiss: In Wahrheit sind wir alle Unikate mit unseren ganz eigenen Macken und Dellen – auch die ausgemusterten Mängelexemplare können exquisiten Charme entfalten.

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Simone Schelker, Tanja Gantner

Im OFFCUT Materialmarkt werden Gebraucht- und Restmaterialien gesammelt, die sonst im Abfall landen würden. OFFCUT ist ein Secondhand-Künstler- und -Bastelbedarf-Laden und Projektraum für kreative Wiederverwertung. Simone und Tanja wissen, dass umweltinteressierte und kreative Menschen noch ganz viel aus sogenanntem «Abfall» machen können.

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