Freche Busse fürs umweltbewusste Abenteuer

David Schweizer und Till Schaltegger Ressourcen, Mobilität
Ressourcen, Mobilität
  • Text: Regula Wenger
  • Fotos: Regula Wenger

Kurzprofil

Cheeky Campers
www.cheekycampers.ch

Umwelt Basel CheekyCampers

Umwelt Basel CheekyCampers

1/7 Till Schaltegger (l.) und David Schweizer haben ein Start-up gegründet, das möglichst nachhaltig sein möchte. Sie vermieten einfach ausgebaute Vans und Busse.

Umwelt Basel CheekyCampers

2/7 Alle Camper besitzen Echtholzboden, der aus der Bauteilbörse Basel stammt. Die Küchen, Bänke und Truhen bestehen aus rezykliertem Haushaltsplastikabfall.

Umwelt Basel CheekyCampers

3/7 95 Prozent der Materialien, welche die beiden Basler im Innenausbau einsetzen, sind gebraucht oder aus wiederverwertetem Abfall.

Umwelt Basel CheekyCampers

4/7 In jedes Fahrzeug eingebaut wurde eine kleine Küche inklusive Gaskocher, ein grosses Bett und Stauraum. Mit Hilfe eines Solarpanels können elektrische Geräte aufgeladen werden.

Umwelt Basel CheekyCampers

5/7 Die Gründer von Cheeky Campers legen selbst Hand an. Auch Freunde und Bekannte unterstützen sie tatkräftig beim Ausbau der Fahrzeuge.

Umwelt Basel CheekyCampers

6/7 Sprayer Niro Dubs schickt den Road Runner auf die Strasse: Der flugunfähige, rasend schnell laufende Vogel ist eine Figur aus der Trickfilmreihe «Looney Tunes».

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7/7 Bunt und frech – damit fällt man auf: Unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler haben die Cheeky Flotte gestaltet.

Freche Busse fürs umweltbewusste Abenteuer

David Schweizer und Till Schaltegger, «Cheeky Campers»

Das Basler Start-up Cheeky Campers von David Schweizer und Till Schaltegger will ökologisch und sozial möglichst nachhaltig handeln: Die Firma vermietet simpel ausgebaute Vans mit kleiner Küche und Bett. Die gebrauchten Kleintransporter werden mit wiederverwendeten Materialien ausgebaut.

David Schweizer und Till Schaltegger
Ressourcen, Mobilität
  • Text: Regula Wenger
  • Fotos: Regula Wenger

Kurzprofil

Cheeky Campers
www.cheekycampers.ch

Umwelt Basel CheekyCampers

Frech sind sie ja, die Cheeky Campers: Alle Kleintransporter, die das Basler Start-up gleichen Namens auf die Strasse schickt, wurden von jungen Schweizer Künstlern und Künstlerinnen auffällig bunt besprayt. Sie warten auf Abenteuerlustige, die es einfach und flexibel mögen. 

Die Idee, selbst umfunktionierte Vans zu vermieten, entstand nach einer Reise durch Patagonien: David Schweizer war mit einem Freund in Chile und Argentinien unterwegs und gelangte mit einer «alten Schrottkarre an die coolsten Orte», erzählt er rückblickend. Zurück in der Heimat wollte der gebürtige Baselbieter einen ähnlichen Trip in der Schweiz unternehmen, scheiterte jedoch bei der Suche nach einem günstigen Bus, der nur mit dem Nötigsten ausgerüstet sein sollte. Stattdessen fand er nur edle Hightech-Camper.

«95 Prozent der Materialien, die wir für den Ausbau der Vans benutzen, sind gebraucht, rezykliert oder aus Abfall wiederverwertet.»

David Schweizer

Umwelt Basel CheekyCampers

95 Prozent der Materialien, welche die beiden Basler im Innenausbau einsetzen, sind gebraucht oder aus wiederverwertetem Abfall.

Mit Till Schaltegger, seinem heutigen Geschäftspartner bei den Cheeky Campers, skizzierte Schweizer bei einem Bier die ersten Entwürfe eines Geschäftsmodells. «Wir möchten bei der Campervermietung ökologisch und sozial möglichst nachhaltig handeln, damit wir auch noch in ein paar Jahren dahinterstehen können», sagt Schweizer. Für den Innenausbau ihres ersten Busses suchten sie deshalb alte Bretter von Baustellen und Material aus Containern zusammen und vermieteten die fertige «Freya» erfolgreich und günstig auf mycamper.ch. 

Heute verfügen die in Basel wohnhaften 37-Jährigen über ihre eigene Plattform cheekycampers.ch mit volldigitalem Mietkonzept und bauen ihre Flotte aus gebrauchten Kleintransportern, die zum Teil von der Armee stammen, laufend aus. Aktuell sind es zehn Gefährte, die ab 89 Franken pro Tag zur Verfügung stehen. «Bei Kabeln und Anschlüssen können wir nicht auf gebrauchte Teile ausweichen. Auch den Schaumstoff der Matratzen kaufen wir neu», sagt Schweizer. «Ansonsten sind 95 Prozent der Materialien gebraucht oder aus aufbereitetem Abfall.» Alle Vans haben sogar Böden aus Echtholzparkett. Das Material dafür stammt von der Bauteilbörse Basel, die ebenfalls der Kreislaufwirtschaft verpflichtet ist. «Und bei der Arbeitsintegration Öko-Job nähen Stellensuchende mit rezykliertem Stoff unsere Matratzenbezüge und Vorhänge», erklärt Till Schaltegger.

Alle Küchen, Bänke und Truhen in den Bussen sind aus Platten, die aus aufbereitetem Haushaltsplastikabfall gefertigt sind. Für die Seitenverkleidungen wird wiederverwerteter Filz benutzt. Tische, Stühle, Pfannen und Besteck stammen von der Brockenstube Irma und Fred aus Basel. Viele Freunde haben Schweizer und Schaltegger tatkräftig beim Innenausbau der Vans geholfen. Künftig sollen diese Arbeiten an eine Integrationswerkstätte ausgelagert und das Konzept als Franchise-Unternehmen ins Ausland erweitert werden. 

«Es ist schade, Ressourcen, die wir schon haben, einfach wegzuwerfen.»

Till Schaltegger

Umwelt Basel CheekyCampers

Die Gründer von Cheeky Campers legen selbst Hand an. Auch Freunde und Bekannte unterstützen sie tatkräftig beim Ausbau der Fahrzeuge.

Um den Profit geht es den beiden jedoch nicht. Schliesslich arbeiten sie in anderen Jobs: Till Schaltegger in einem Innnovationsteam der Basler Versicherung und David Schweizer als Geschäftsführer der familieneigenen Garage P. Schweizer in Liestal, wo die Vans abgeholt werden können. Der gelernte Automechaniker und studierte Betriebswissenschaftler arbeitet derzeit zudem noch an seiner Masterarbeit an der Berner Fachhochschule, die sich mit seinem Cheeky-Campers-Projekt befasst: Schweizer möchte herausfinden, wo man noch mehr gebrauchte oder rezyklierte Materialien bei einem Projekt wie seinem einsetzen kann. 

Unterstützt werden die Unternehmer von zwei Innovationsförderprogrammen: Der Kreislaufwirtschaftsinkubator von Impact Hub Schweiz ermöglicht es Teams und Start-ups, Prototypen und Lösungen zu entwickeln, die dazu beitragen, den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in der Schweiz zu beschleunigen. Während dieses Programm ihnen Mentoren zur Seite stellte, gab es vom Förderprogramm «Sustains» der Berner Fachhochschule Unterstützungsgelder. Und schliesslich beschäftigen sich zwei Studententeams mit der Optimierung des Start-up-Konzepts.

Dass die Autoindustrie kritisiert wird, ist den beiden bewusst. Wer mit dem Zelt und öffentlichen Verkehr reist, ist nach wie vor ökologischer unterwegs als mit einem Camper. «Aber mit der Nutzung ohnehin vorhandener Ressourcen und einem reparaturfreundlichen Konzept können Materialien noch lange im Kreislauf gehalten und genutzt werden», sagt Schaltegger. Beide würden lieber Fahrzeuge mit umweltschonenderen Antriebstechnologien vermieten. «Leider sind die Technologien noch nicht so weit und noch sehr teuer», gibt Schweizer zu bedenken. Sie selbst lebten sehr bewusst: «Wir kaufen nur, was wir brauchen und was lange hält. Und wir achten darauf, dass es sozial und ökologisch ist.»

 

Publiziert im Juni 2022

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Tanja Gantner von OFFCUT

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Martin Krumm, Lastwagenchauffeur

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Portrait von Lukas Oppler

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Katharina Autenrieth-Fischlewitz ist Pfarrerin der Evangelisch Reformierten Kirche im Kleinbasel. In ihrem Beruf geht es viel um Hoffnung, Zuversicht und Optimismus – aber natürlich auch um Prüfungen und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Im Interview erzählt sie uns, warum Kinder Klimaschutz verstehen und warum «weniger» nicht zwingend «schlechter» ist.  

Portrait von Pfarrerin Katharina Autenrieth-Fischlewitz

Anna Rossinelli & Georg Dillier

Anna Rossinelli und Georg Dillier machen Musik – und das seit bald 15 Jahren professionell und sehr erfolgreich. Die Singer-Songwriterin fühlt sich nicht nur auf Bühnen wohl, sondern auch vor der Kamera: In der SRF-Serie «Tschugger» wirkte sie gerade als Polizistin mit. Zusammen mit einer Freundin führt sie ausserdem noch das Rhybadhysli« – eine vielseitige […]

Portrait von Anna Rossinelli und Georg Dillier

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Portrait von Alexander Isenburg im Büro

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Portrait von Modedesignerin Tanja Klein

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Portrait von Jérôme Thiriet

Raquel Haas & Benjamin Rytz, Klimastreik

Raquel Haas und Benjamin Rytz engagieren sich seit Jahren für den Klimaschutz und pochen auf mehr Engagement – unter anderem als Vertreterin und Vertreter des Klimastreiks Schweiz. Trotz ihres jungen Alters mischen die beiden bereits in der grossen Politik mit und stehen ein für die Interessen der jungen Menschen an einer lebenswerten, intakten Zukunft.   […]

Portrait von Raquel Haas und Benjamin Rytz

Hans Peter Brugger

Hans Peter Brugger setzt sich mit seiner Aktion Pinguin für ein sauberes Rheinufer ein. Von der Idee bis zur Lieferung von 100’000 Säckli für die Abfallbeseitigung hat es ca. 1.5 Jahre gedauert. Die ganze Geschichte hier im Video.

Hans Peter Brugger Aktion Pinguin

Mirko Ulbl

Der Verein «Ooink Ooink Productions» sorgt auf dem Kleinbasler Landhof für eine breite Palette an Kinder- und Jugendevents, bei denen nachhaltige Aspekte berücksichtigt werden. Dementsprechend wird der auf dem Areal anfallende Abfall nicht nur gesammelt, sondern auch korrekt getrennt und entsorgt.

Mirko Ulb vor dem Landhof

Sabine Nurnus Stucki und Jan Stucki

GoSimple unterstützt Singles, Paare und Familien dabei, ihren Konsum auf das Notwendige zu reduzieren und so den Alltag nachhaltig zu gestalten. Das Projekt ermöglicht den Teilnehmenden, während sechs Monaten ihr Wissen zum nachhaltigen Leben zu vertiefen.

Sabine Nurnus Stucki und Jan Stucki von GoSimple

Astrid Sommerhalder & Beat Inäbnit

Die Abfalljäger, Beat Inäbnit und Astrid Sommerhalder, sammeln täglich bis zu 100kg Abfall und das freiwillig. Was bewegt sie dazu? Die Antwort erfährst du im Video von Sabrina Inderbitzi.

Astrid Sommerhalder und Beat Inäbnit

Daniel Ranz, Etienne Schmid und Markus Schmid

2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr landen schweizweit in der Kehrichtverbrennung. Drei Basler Foodangels retten Früchte, Gemüse und Fleisch vor der Vernichtung und beglücken damit Tiere in Notunterkünften.

Foodangels_Kaisten_1

Kerstin Müller und Jasmin Amann

Secondhand ist bei Möbeln gang und gäbe, schont das Budget und die Umwelt. Noch weit mehr bringt es, wenn ganze Gebäude oder Bauteile wie Fassaden und Fenster ein zweites Leben erhalten. Dieses Ziel hat die Zirkular GmbH.

Ueli Wieser

Wegschmeissen und neu kaufen statt reparieren und wiederverwenden – eine Philosophie, die unseren Konsum prägt, aber der Umwelt keinen Dienst erweist. Ueli Wieser von der REP-STATT stellt sich gegen diesen Trend. Der gemeinnützige Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, möglichst alle Gegenstände direkt vor Ort zu reparieren.

Rep_Statt_Wieser_1

Katrin Loder

Die Carbotech AG, eine Umweltberatungsfirma mit Sitz in Basel und Zürich, besitzt pro Standort nur ein eigenes Firmenauto. Für die übrigen Fahrten setzen die Mitarbeitenden auf Mobility Business. Das sei nicht nur ökologischer, sondern auch finanziell absolut rentabel, sagt Katrin Loder, bei Carbotech unter anderem zuständig für den Personalbereich.

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Martin Heer

Der Pneu ist platt, die Bremsen quietschen und das Licht ist wieder mal k. o. Der Fahrradmechaniker Martin Heer zeigt in seinem Veloflickkurs, wie wir den Drahtesel in Eigenregie wieder auf Vordermann bringen.

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Jojo Linder

Auch ausser Haus wünscht man sich oft ein ruhiges Plätzchen für das kleine oder grössere Geschäft. Statt auf eine anonyme Metallanlage oder eine schmuddelige Plastikbehausung setzt die Freizeitanlage Hinter Gärten in Riehen auf ein Kompostklo.

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Madeleine Grolimund

In der Bücherkabine am Bundesplatz trifft man den kleinen Prinzen und besucht die alte Dame: Das frühere Swisscom-Publifon ist heute Tauschparadies für Leseratten. Madeleine Grolimund, Initiantin des Projekts, schätzt nicht nur die literarischen Kunstwerke, sondern auch den Austausch mit den Büchernarren.

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Frieder Tschopp

Braucht es ein Auto, um den Grosseinkauf oder den neuen PC nach Hause zu bringen? Nicht unbedingt: Mit einem Cargobike lässt sich das ebenfalls erledigen. Wer selbst keines hat, kann in Basel über Carvelo2go ein Leihexemplar mit Elektromotor nutzen. Auf diese Weise transportierte Frieder Tschopp nicht nur seine Kinder, sondern auch seine Bienen.

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Markus Knöpfli

Organisches Material sinnvoll verwerten und den sozialen Kontakt im Quartier stärken: Der Quartierkompost «Hammer 1» erfüllt gleich mehrere Funktionen. Auch Kinder und ältere Menschen sind herzlich bei uns willkommen, sagt Markus Knöpfli, einer der beiden Koordinatoren des Platzes.

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Sabine Müller und Flavia Müller

Auf ihrer Weltreise im vergangenen Jahr stiess Sabine Müller auf «Trash Hero». Der Einsatz der internationalen Bewegung zur Verhinderung und Entfernung von Plastikabfall hat sie dazu inspiriert, mit Flavia Müller und einer weiteren Kollegin eine Basler Regionalgruppe zu gründen – und einmal monatlich zur Aufräumaktion mit Freiwilligen aufzubrechen.

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Werner Schällmann

Nähmaschinen, Stereoanlagen und Akku-Rasierer: Es gibt kaum ein Gerät, das Werner Schällmann nicht reparieren kann. Das hat sich herumgesprochen: Der gelernte Chemikant ist inzwischen schweizweit bekannt und kann sich vor Aufträgen kaum retten.

reparaturland-1-schaellmann

Kate Botriell

Mit ecochair.ch versucht Kate Bottriell, ihrer Kundschaft nicht nur hochwertige Secondhandmöbel schmackhaft zu machen, sondern auch einen nachhaltigen Lebensstil zu vermitteln. Der Showroom im Matthäusquartier dient zudem als Plattform, um sich mit Gleichgesinnten und lokalen Unternehmen zu vernetzen.

ecochair-1

Noël Michel

Geräte und Maschinen von anderen auszuleihen, ist nicht nur ressourcenschonend und platzsparend, sondern hat auch eine soziale Komponente. Noël Michel und sein Team haben mit dem Leihlager einen Ort geschaffen, wo dies möglich ist.

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Jérôme Thiriet

Als Velokurier trägt Jérôme Thiriet dazu bei, die Stadt Basel ein Stück leiser und sicherer zu machen. Als CEO der Kurierzentrale und für die Grünen im Grossen Rat setzt er sich für ein umweltfreundlicheres Basel ein.

Flavia Caviezel

Mit Abfall möchte kaum jemand etwas zu tun haben. Diesem Phänomen wirkt Flavia Caviezel entgegen. Als künstlerische Forscherin realisierte sie gemeinsam mit ihrem Team die Wanderausstellung «Times of Waste – Was übrig bleibt». Damit will sie ein Bewusstsein schaffen für das, was wir hinterlassen.

Flavia-Caviezel_Times_of_waste

Olivia Ronzani und Vinzent Gisi

Den Sommer geniesst man vorwiegend draussen – zurück bleibt häufig viel Abfall. Das Theaterprojekt «Litter Lemons» zweier junger Basler Theaterschaffenden steuert dagegen. Im Zentrum stehen vier Sozialhilfeempfänger als Laiendarsteller.

Stephanie Fuchs

Stephanie Fuchs engagiert sich für eine klimakühlende Verkehrspolitik – mit Fachwissen und ohne Angst vor herrschenden Machtverhältnissen.

Wendel Hilti

Das Verlangen nach einer fast grenzenlosen Mobilität steigt. Menschen wollen immer mehr und überall mobil sein. Doch wie löst man dieses Bedürfnis, wenn der Verkehr bereits ausgelastet ist und Parklücken schwer zu finden sind? Ohne eigenes Auto lässt es sich leichter leben, findet Wendel Hilti. Denn Autoteilen schont die Umwelt und reduziert den Verkehr.

Mann in Mobilityauto

Nadine Arber

Aufklären, Bescheid wissen, ein gutes Vorbild sein: Das ist Hauptaufgabe der Trash Angels. Nebenbei kümmern sich Nadine Arber und ihr Engelteam an öffentlichen Events um den liegengebliebenen Müll und entsorgen ihn richtig.

Nicolai Diamant

In der MacherSchaft haben sich Menschen zusammengefunden, die ihre Leidenschaft fürs Handwerken teilen. Statt allein in einem kleinen Atelier professionell oder hobbymässig vor sich hin zu werkeln, haben Nicolai Diamant und weitere Handwerker und Handwerkerinnen in der Aktienmühle eine grosse Werkstatt für alle eingerichtet. Auch Laien erhalten hier Know-how, um alte Sachen selbst zu flicken […]

Roland Chrétien

Damit Strassen in Basel-Stadt und Basel-Landschaft im Alltag velofreundlich sind und bleiben, denkt «Pro Velo beider Basel» gleich von Anfang an mit. So wird Pro Velo bereits einbezogen, wenn sich eine Baustelle ankündigt, eine Strasse geplant wird oder Areale neu entstehen. Pro Velo bringt Kindern und Erwachsenen das Velofahren bei und organisiert seit vielen Jahren […]

Kimberley Wichmann

Eine Reise auf der Suche nach der perfekten Welle veränderte ihr Leben: Kimberley Wichmann vereint in der Chemiserie Plus die Secondhand-Kulturen von Süd- und Nordamerika.

Carole Schante

Verpackungsfreie Läden liegen voll im Trend. Aber Achtung: Den verbrauchsarmen Lebensstil gibts nicht umsonst. Eine Begegnung mit der Zero-Waste-Aktivistin Carole Schante.

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Johanna Löffel

Eigene Küchenreste verwenden und den Abfall vermindern, das ist das Kerngeschäft des Kompostplatzes St. Johann. Dabei ist die Anlage zwischen Elsässerstrasse und St. Johanns-Park aber noch viel mehr: Ein freundlicher Treffpunkt ganz unterschiedlicher, interessanter Leute aus dem Quartier.

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Tilmann Schor

Mit Muskelkraft und unterstützt nur durch einen kleinen, solar betankten Elektromotor lassen sich die Gäste des Velotaxis leise und schadstofffrei durch die Stadt chauffieren. Die Idee für diesen ökologischen Transportservice hat Tilmann Schor aus Frankreich nach Basel gebracht.

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Andrea Otto

Warum neu kaufen, wenn es Schönes gebraucht gibt, sogar gleich vor der Haustür? Trouvaillen aus zweiter Hand gab es reichlich am ersten grossen Nachbarschaftsflohmarkt, den Andrea Otto vom Verein Stadtprojekt am 4. Juni 2016 im Matthäusquartier lanciert hatte. Zur Nachahmung wärmstens empfohlen!

Quartierflohmarkt_Matthaeus_1_AndreaOtto

Andreas Stäheli, Bruno Jagher

Wir Zweibeiner sind primär Fussgänger. Damit das nicht vergessen geht, setzen sich Andreas Stäheli und Bruno Jagher vom Verband Fussverkehr Region Basel engagiert für die Rechte der Fussgängerinnen und Fussgänger und eine fussgängerfreundliche Verkehrspolitik ein.

FussverkehrBasel_AStaehli_BJagher_1

Aurel Greiner

Computer und Handy wegzuwerfen oder ungenutzt liegen zu lassen, ist eine grosse Verschwendung – das findet (nicht nur) Revendo. Aurel Greiner und sein Team sorgen dafür, dass alte funktionstüchtige Apple-Geräte und Handys wieder einen Nutzer finden.

Revendo_0_Aurel_Greiner

Andreas Merz, Hans Walter

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Bauteilboerse_1

Fabius Matulic

Statt sich nur über die Materialverschwendung zu empören, kann jeder und jede die eigenen Handlungsmöglichkeiten nutzen und erweitern. Kein Mensch muss viel und billig kaufen, kein Mensch muss permanent Müll produzieren: Der Erfolg der reparierBar zeigt, dass es in unserer Macht liegt, von einer Wegwerf- zu einer Müllvermeidungsgesellschaft zu werden.

Mann am Reparieren eines Radios

Beat von Scarpatetti

Beat von Scarpatetti ist sich sicher: Der Klimawandel ist auch ein Kulturwandel. So sind vor allem die Kulturwissenschaften in der Pflicht, Position zu beziehen und den Klimawandel zu bekämpfen. Er selber macht den ökologischen Unsinn einfach nicht mit – und fährt zum Auftritt seines Orchesters mit Bahn und Schiff nach Griechenland.

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Barbara Schumacher

Littering ist eines der grössten städtischen Probleme der Gegenwart. Eine, die sich dagegen einsetzt, ist Barbara Schumacher. Sie ist selbstständige Umweltpädagogin und leitet Menschen dazu an, Abfall bewusster zu betrachten. Sie weiss, wieso wir Abfall wegwerfen, und gibt Tipps, wie man selbst Müll vermeiden kann.

Umweltpaedagogik_Barbara_Schumacher

Fidel Stadelmann

Mensch und Gemüse haben eine Gemeinsamkeit, die die Foodsharing-Gemeinschaft zu würdigen weiss: In Wahrheit sind wir alle Unikate mit unseren ganz eigenen Macken und Dellen – auch die ausgemusterten Mängelexemplare können exquisiten Charme entfalten.

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Simone Schelker, Tanja Gantner

Im OFFCUT Materialmarkt werden Gebraucht- und Restmaterialien gesammelt, die sonst im Abfall landen würden. OFFCUT ist ein Secondhand-Künstler- und -Bastelbedarf-Laden und Projektraum für kreative Wiederverwertung. Simone und Tanja wissen, dass umweltinteressierte und kreative Menschen noch ganz viel aus sogenanntem «Abfall» machen können.

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