«Landwirtschaft ist auch in der Stadt möglich»

Porträt von Livia Matthäus Livia Matthäus Natur, Ernährung
Natur, Ernährung
  • Text: Pieter Poldervaart
  • Fotos: Pieter Poldervaart

Kurzprofil

Plankton – die Gemüsekooperative aus der Stadt

Verein Plankton, Müllheimerstr. 77, 4057 Basel

Person erklärt Mitarbeitenden Tomaten Ernte

1/13 Auch das Ernten will gelernt sein – Livia Matthäus erklärt, wie Cherrytomaten gepflückt werden.

Personen bei der Tomaten Ernte

2/13 Sara wohnt nicht weit vom Plankton-Acker. Ein Gemüseabo hat sie nicht, aber sie schätzt die paar Stunden Arbeit im Freien.

Porträt von Livia Matthäus

3/13 Projektleiterin Livia Matthäus koordiniert die Freiwilligen und akquiriert neue Flächen.

Personen bei der Gartenpflege

4/13 Der Acker zwischen Riehen und Basel ermöglicht einen städtischen Gemüseanbau.

Dreier Gruppenfoto auf einem Feld

5/13 Das Gartenteam (v.l.n.r.): Gemüsegärtner Piet Bürglin, die Auszubildende Raja Pchelin und Landwirtin Vera Obertüfer.

Lageplan

6/13 Organisation ist wichtig: So wissen alle, welche Arbeiten anstehen.

Gruppe beim Pause machen von der Feldarbeit

7/13 Ein ausgedienter Pferdetransporter dient als Schopf, das Blachenzelt als Pausenraum.

Person hält Tabelle in der Hand mit Gemüseabo Inhalt

8/13 Bis zu 15 Gemüsesorten landen pro Woche im Abosack.

Zwei Personen mit Gemüsekisten

9/13 Die Freiwilligen helfen auch beim Abpacken der Ernte.

Person hält Namensklammer in der Hand

10/13 Simpel, aber funktional: Die Abholkontrolle für die aktuell 45 Abosäcke.

Frau platziert Kürbisse auf einem Tisch

11/13 Um Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch und Kürbisse, die im Freien verderben, zwischenzulagern, hat der der Bauer Kyburz dem Verein sein Dachgeschoss der Scheune zur Verfügung gestellt.

Person trägt Daten auf einer Papiertabelle ein

12/13 Eine genaue Statistik ist wichtig, um das nächste Anbaujahr zu planen.

Frau wäscht Gemüse

13/13 Vor dem Abpacken wird das Gemüse kurz gewaschen. Dafür reicht eine alte Badewanne.

«Landwirtschaft ist auch in der Stadt möglich»

Livia Matthäus, Mitinitiantin «Plankton»

Städtische Parzellen mit Gemüse bebauen und bei Anbau, Pflege und Ernte selbst mithelfen, so funktioniert Plankton. Bei der Gemüsekooperative teilen sich die Konsumentinnen und Konsumenten mit den Produzentinnen und Produzenten das Risiko schlechter Ernten. Die solidarische Landwirtschaft nimmt zudem Rücksicht auf Klima und Biodiversität.

Porträt von Livia Matthäus Livia Matthäus
Natur, Ernährung
  • Text: Pieter Poldervaart
  • Fotos: Pieter Poldervaart

Kurzprofil

Plankton – die Gemüsekooperative aus der Stadt

Verein Plankton, Müllheimerstr. 77, 4057 Basel

Der strahlend blaue Himmel erinnert an die vergangenen Sommermonate. Doch die kühlen Temperaturen, die um acht Uhr früh auf dem Feld zwischen Basel und Riehen herrschen, lassen schon den Herbst erahnen. Fünf warm angezogene Freiwillige lassen sich von Livia Matthäus instruieren: Die Mitinitiantin und Projektleiterin von Plankton zeigt, wie man Cherrytomaten in Trauben von der Pflanze trennt und dann behutsam in die Kunststoffkisten schichtet. Im Beet dahinter geht es dem Krautstiel an den Kragen: «Immer die äussersten Blätter abschneiden, dann wachsen die inneren nach», erklärt die 33-Jährige das Vorgehen. 35 Kilogramm der weiss-grünen Blätter liegen am Schluss parat für Basler Kochtöpfe.

Wir befinden uns auf dem ersten Feld, das «Plankton – die Gemüsekooperative aus der Stadt» in Kooperation mit Thomas Kyburz bewirtschaftet, einem der wenigen Basler Bauern. Dieser hatte Anfang Jahr einen Fünftel der insgesamt 3500 Quadratmeter grossen Landwirtschaftsfläche zu sechs sogenannten Schlägen, also grossen Beeten, umgebrochen. «Seither geht fast alles ohne Maschinen, reine Handarbeit», erzählt Matthäus, die vor einigen Jahren am Hyperwerk studierte, kulturell und mit behinderten Menschen arbeitete und dann zusammen mit ihrer Kollegin Tilla Künzli das Projekt Plankton ausheckte.

«Das Wetter im Sommer 2022 war für den Gemüseanbau ideal.»

Livia Matthäus

Zwei Personen mit Gemüsekisten

Die Freiwilligen helfen auch beim Abpacken der Ernte.

Die Idee: Plankton will zeigen, dass es selbst in einer dicht bebauten Stadt wie Basel Flächen gibt, die für die Versorgung mit Gemüse, Früchten und Kräutern genutzt werden können. 45 Familien und Einzelpersonen beziehen seit April 2022 jede Woche einen Sack biologisch gezogenes Gemüse und bezahlen im ersten, nur neun Monate langen Erntejahr dafür je nach Grösse und finanziellen Möglichkeiten zwischen 600 und 2500 Franken. Wer beim Jäten, Ernten und Abpacken mithelfen will, kann sich auf dem Social-Media-Kanal melden. Einige der heute anwesenden Freiwilligen besitzen gar kein Abo, sondern schätzen schlicht die Abwechslung, einmal pro Woche ein paar Stunden auf einem Acker zu arbeiten. Was in die Tüte kommt, entscheidet die Anbauplanung – und die Natur. «Das Wetter war 2022 ideal, wir hatten eine unglaublich reiche Ernte», schwärmt Matthäus. Das Fachwissen kommt vom dreiköpfigen Gartenteam, das dafür sorgt, dass gewässert und gejätet wird und über die Kohlpflanzen feine Netze gespannt sind, um Schädlinge fernzuhalten. Auch der zarte Salat wird mit Netzen geschützt: «Mehrmals waren die Rehe da, damit ist jetzt Schluss», sagt Piet Bürglin vom Gartenteam.

Dass pro Woche bis zu 15 verschiedene Gemüse im Abosack stecken, liegt auch an der professionellen Anbauplanung. Diese sorgt dafür, dass wochengenau eine Vielfalt an Gemüse und Salat reif wird. In einem nass-kalten Sommer wie 2021 wäre die Ernte spärlicher ausgefallen. «In der solidarischen Landwirtschaft, wie wir sie hier praktizieren, teilen sich die Konsumentinnen und Konsumenten und die angestellten Landwirtinnen und Landwirte das Risiko eines Ernteausfalls», so Livia Matthäus. Wenn wie jetzt die Ernte überreich ist, sucht Plankton spontane Abnehmerinnen und Abnehmer. Neben Verkaufsläden gehört auch die Mensa des Gymnasiums Bäumlihof dazu, nur 200 Meter Luftlinie vom Acker entfernt.

«Dezentrale Landwirtschaft ist ideal für Heime und Schulen.»

Personen bei der Gartenpflege

Der Acker zwischen Riehen und Basel ermöglicht einen städtischen Gemüseanbau.

«Wir mulchen die abgeernteten Beete, beachten die Fruchtfolge, setzen auf Gründüngung und bringen so Kohlenstoff in die Erde», führt Matthäus aus. Das verbessert nicht nur ihre Fruchtbarkeit, sondern bindet auch CO2. Ein weiteres Anliegen ist Biodiversität. Dafür arbeitet Plankton mit der Stiftung Wirtschaft und Ökologie (SWO) zusammen. Geplant ist, eine bestehende Hecke zu verlängern – vielleicht auch mit Beerensträuchern, deren Früchte dann geerntet werden können – und einen Wall aus Trockensteinen anzulegen. Beide Elemente bieten Insekten, Reptilien und Kleinsäugern Unterschlupf.

45 Abos hat die Kooperative aktuell, angesichts der ausgezeichneten Ernte könnten es 10, 20 zusätzliche sein. Werden im Frühling ein paar weitere Beete bereitgestellt und weitere Anbauflächen gefunden, reicht der Ertrag für 80 Abonnemente. Plankton werde weiterwachsen, hofft Matthäus: «Meine für drei Jahre von Stiftungen mitfinanzierte Stelle umfasst vor allem den Ausbau des Prinzips Plankton.» So hält sie Ausschau nach geeigneten Räumen in der Nähe, um Lagergemüse nach der Ernte ein paar Monate verfügbar zu halten. Attraktiv wären auch Kühlräume, die allenfalls bei Restaurants leer stehen. Schliesslich sucht der Verein weitere Flächen, die sich für den dezentralen Gemüseanbau eignen. Mögliche Partner seien nebst Privaten auch Spitäler, Schulen und Heime, sagt Matthäus: «Viele Institutionen haben ungenutztes Umgebungsgrün. Der Gemüseanbau würde Vitamine für die Küche liefern. Ausserdem könnte die Feldarbeit als Therapie oder für den Unterricht genutzt werden.»

Publiziert im Oktober 2022

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Der frühere Präsident des Vereins «Genuss aus Stadt und Land» hilft Bäuerinnen und Bauern aus der Region, ihre Produkte zu vermarkten.

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Ilinca Zastinceanu, Verein Hallo Johann

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Mirko Ulb vor dem Landhof

Gina Honauer

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Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

Tilo Ahmels

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Tilo Ahmels, Junioratelier, Umwelt Basel

Daniel Ranz, Etienne Schmid und Markus Schmid

2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr landen schweizweit in der Kehrichtverbrennung. Drei Basler Foodangels retten Früchte, Gemüse und Fleisch vor der Vernichtung und beglücken damit Tiere in Notunterkünften.

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Michel Steiner

Seit 15 Jahren steht Michel Steiner mehrmals jährlich für Pro Natura Basel im Einsatz. Dabei leistet er jeweils in einem der insgesamt 20 Schutzgebiete der Naturschutzorganisation für einige Stunden Freiwilligenarbeit. Der Kleinbasler schätzt die körperliche Arbeit und versteht diese als Beitrag für die Umwelt.

Michel Steiner Umwelt Basel

David Brand

David Brand ist Betriebsleiter der Gärtnerei des Bürgerspitals Basels (BSB), das für seine vorbildliche, naturnahe Umgebung ausgezeichnet wurde. Die Stiftung Natur & Wirtschaft prämierte damit eine Naturfläche von umgerechnet über 14 Fussballfeldern. Auch bei den Unterhaltsarbeiten in Privatgärten wirbt Brand für Asthaufen und Blumenwiesen.

David-Brand

Marco Güntert

Brachliegende Flachdächer ökologisch aufwerten und so zum Lebensraum machen: Das ist das Ziel eines Vereins, den Marco Güntert ins Leben gerufen hat.  Die Dachbegrünung verbessert auch das Stadtklima, kühlt das Gebäude im Sommer und isoliert es im Winter.

Dachbegrünung Umwelt Basel Marco Güntert

Claudia Spiess

Auch eine Stadt bietet überraschend viel Lebensraum für Vögel. Wer Stauden stehen lässt und Platz zum Nisten vorbereitet, gibt Gartenrotschwanz und Spatz eine zusätzliche Chance, weiss die Vogelfreundin Claudia Spiess.

Claudia Spiess im Garten

Francesca Teichert und Tobias Wackernagel

Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden besonders unter der nächtlichen Lichtverschmutzung. Was wir als Verschmutzung registrieren, hat nicht zuletzt mit unserer Wahrnehmung zu tun. Francesca Teichert und Tobias Wackernagel wollen das Bewusstsein dafür wecken, wie sehr künstliches Licht die Nacht verschmutzt.

Francesca Teichert und Tobias Wackernagel

Yannick Bucher

Seit gut zwei Jahren steht Yannick Bucher den Besucherinnen und -besuchern des Landschaftsparks Wiese als Ansprechpartner zur Verfügung. Der Ranger sensibilisiert sie für den Schutz des Erholungsgebiets und für einen rücksichtsvollen Umgang miteinander.

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Ernst Mangold

In Tagesstrukturen, an Mittagstischen und in Schulmensen sind gelieferte Menüs meist Standard. Das Küchenteam der Tagesstruktur Kleinhüningen, die zum Schulstandort der Primarschule Kleinhüningen gehört, kocht hingegen selbst – und hauptsächlich bio. Dafür steht Küchenchef Ernst Mangold seit zehn Jahren ein.

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Walo Stiegeler

In der Küche sind Ameisen lästig. Doch in Wald und Wiese sind die Insekten ein wichtiger Teil unseres Ökosystems. Hilfe bekommen die Tierchen von Ameisengöttis und -gotten wie Walo Stiegeler. Der Riehener Ameisengötti nimmt uns mit zu den letzten Roten Waldameisen in seiner Gemeinde.

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Anna Schaffter, Florine Biber, Julien Rondez

Rechtzeitig zum Frühlingsbeginn eröffnet die Schweizerische Samenbörse ihre Tore in Basel: Hinter der Plattform steckt das Kollektiv Nartifikultur, das die städtische Natur in den Fokus rücken und die hiesige Bevölkerung mit Saatgut versorgen möchte.

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Leslie Vogel

Urbanroots in Basel hat sich zum Ziel gemacht, Stadtmenschen zum Gärtnern zu motivieren. Mit den richtigen Informationen ist es simpel, auf dem eigenen Balkon Gemüse anzubauen: «So wissen wir, wie und wo unser Gemüse wächst», sagt Leslie Vogel, Co-Geschäftsführerin von Urbanroots.

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Marcel Hollenstein

In Basel lassen sich Fledermäuse besonders gut bei ihren Abendflügen über dem Rhein beobachten. Marcel Hollenstein betreibt eine von sechs Pflegestationen in der Umgebung von Basel und päppelt verletzte oder in Not geratene Fledermäuse auf.

Silke Kretzschmar

Silke Kretzschmar weiss, was Igel brauchen, um sich auch in der Stadt wohlzufühlen. Sie leistet seit Jahren Überzeugungsarbeit bei Gartenbesitzerinnen und -besitzern, damit sie ihr grünes Reich insekten-, vogel- und igelfreundlich gestalten.

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Armin Heyer

Frische Früchte geniessen und gleichzeitig zur Umwelt Sorge tragen: Das ist ein Bedürfnis vieler Konsumentinnen und Konsumenten. Dem kommt der Bio-Velokurier «Öpfelchasper» entgegen. Gründer Armin Heyer sieht sein Lieferangebot auch als Inspiration für ein neues Konsumverhalten.

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Jenny Grandjean und Simon Aeschbacher

Unverpackt, fairtrade, ökologisch, sinnvoll, sozial – und dann auch noch mit einem frechen Namen, der einen zum Schmunzeln bringt: «Foodyblutt» heisst der Unverpackt-Laden im St. Johann, für den sich Jenny Grandjean und Simon Aeschbacher ehrenamtlich engagieren.

Natalie Oberholzer

Der Waldboden, die Hecke am Waldrand oder das Bachufer eignen sich hervorragend als Schulzimmer, ist Natalie Oberholzer überzeugt. Die Biologin leitet das Naturforum Regio Basel, das sich der naturbezogenen Umweltbildung verschrieben hat. Denn lernen in der Natur sensibilisiert für die Umwelt und wirkt erst noch der Bewegungsarmut entgegen.

Marcel Kirmser und Daniel Rüetschi

Im Rahmen des Programms Stadthelfer der Sozialhilfe Basel stehen Sozialhilfeempfänger unter anderem am Rheinbord im Einsatz. Bei der Wettsteinbrücke auf Kleinbasler Seite bekämpfen die Naturranger die Neophyten. Angeleitet werden sie von einem Gärtner, Marcel Kirmser, koordiniert wird das Projekt von Daniel Rüetschi von Pro Natura Basel.

Véronique Andreoli

Umweltschutzbelange sollten in der Politik selbstverständlich einbezogen werden, das ist der Wunsch von Véronique Andreoli. Die 53-jährige Kultur- und Umweltingenieurin arbeitet ehrenamtlich einen halben Tag pro Woche für das Co-Präsidium des WWF Region Basel.

Véronique Andreoli

Veit Stähli

Wie tönt ein Teichfrosch? Wie schnell fliegt eine Fledermaus? Und welche Insekten schwirren durch die Stadt? Die «Griene Kääfer» wissens – dank Veit Stähli, der mit der Jugendnaturschutzgruppe von Pro Natura jeden Monat zu einer neuen Exkursion in und um Basel aufbricht.

Veit Stähli

Salome Thommen und Madlen Portmann

Nachhaltige Ernährung sollte nicht vom Einkommen abhängen, finden Salome Thommen und Madlen Portmann von 4seasons. In Kursen vermitteln sie praktisches Wissen und Fertigkeiten rund um Kochen und Ernährung.

Salome Thommen und Madlen Portmann

David Jucker und Armin Sirch

Ein Start-up züchtet im Basler Untergrund Pilze auf Kaffeesatz. Die Unternehmer gewannen damit bereits den Basler Innovationspreis und legen jetzt richtig los.

Sara Stühlinger

Der Verein Unigärten betreibt Urban Farming mitten in Basel. Sara Stühlinger organisiert zusammen mit 40 anderen Hobbygärtnerinnen und -gärtnern vier Gemeinschaftsgärten. Und sie ist sicher, damit einen positiven Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten.

UniGaerten_Sara_Garten

Thomas Schwarze

Das Trinationale Umweltzentrum (TRUZ) im Dreiländergarten Weil am Rhein betreibt Umweltbildung – und das grenzüberschreitend. Thomas Schwarze erzählt, warum es sich auf jeden Fall lohnt, das TRUZ näher kennenzulernen.

Truz_Thomas_Schwarze

Christine Birchler

Ihr Schulhaus ist der Wald, Lehrerin ist die Natur und lernen heisst, mit allen Sinnen durch den Wald streifen. Die Rede ist von der Waldschule Regio Basel, die seit 27 Jahren Exkursionen in Naturpädagogik durchführt. Christine Birchler berichtet.

Marie und Michael Tuil

Bis vor eineinhalb Jahren war sie Journalistin, er Unternehmer. Heute sind Marie und Michaël Tuil Kaffeeimporteure mit einer Mission. Sie beziehen den Kaffee direkt von äthiopischen Kleinbauern und verkaufen ihn ohne Zwischenhandel.

Sabine Gysin

Der Kulturtreffpunkt „Lokal“ in der Hebelstrasse 108 verwandelt sich jeden Mittwoch in eine kleine grüne Oase: 120 Körbe voll mit leckerem Gemüse und Salaten vom Birsmattehof aus Therwil, welche zur Abholung bereitstehen.

Frau neben Gemüsekorb

Felix Schröder

Felix Schröder fragte sich: Wie es möglich ist, dass wir den Generationenvertrag – eine lebenswerte Umwelt für unsere Kinder und Enkel – einhalten können? Das führte ihn zur Gründung der Lebensmittelkampagne im Jahr 2014. Erstes Produkt ist feinstes griechisches Olivenöl.

Lebensmittelkampagne_Felix_01

Urs Anklin

Er ist einer, der wirklich weiss, was die Spatzen zu erzählen haben. Darüber und was die Ornithologische Gesellschaft Basel seit mehr als einem Jahrhundert tut, berichtet Urs Anklin bei Radio X.

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Berto Dünki, Ursula Moser

Hinter dem Bahnhof SBB hat ein „Backwaren Outlet“ eröffnet. Mit dem Weiterverkauf von ausrangierten Backwaren kämpfen die Betreiber gegen „Foodwasting“.

Backwaren_Outlet_0

Bastiaan Frich, Tilla Künzli

Landwirtschaft in der Stadt? Das gibt Rätsel auf. Im Gemeinschaftsgarten Landhof, dem charmantesten Flaggschiff der Bewegung Urban Agriculture Basel, offenbart sich das Geheimnis für eine nachhaltige Stadtentwicklung: Der Garten ist offen für Bienen und Blindschleichen, ebenso für Menschen aller sozialen Schichten und Herkunft.

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Khalil Belaid

Fünf Franken für eine Zimmerpflanze werden in Algerien zu einem Baum und viele Bäume geben einen Wald. Einer, der vielleicht 1000 Jahr alt wird! Dafür und für andere Biotope mit langer Lebensdauer und hohem Umweltsensibilisierungsfaktor setzt sich Khalil Belaid mit seinem Verein Desert Tree ein.

Stand an den Umwelttagen

Katja Hugenschmidt

Die Hitze liegt wie ein Heissluftteppich über Basel an diesem 6. Juni 2015. Es ist Samstagnachmittag, bald 17 Uhr. Katja Hugenschmidt schenkt im Hinterhof der Ahornstrasse 39 Holunderblüten-Maracuja-Sirup aus, eine hochwillkommene, wunderbar fruchtige Erfrischung. Im Rahmen der Basler Umwelttage zeigt sie Interessierten heute, wie aus einem grauen Hinterhof ein lebendiger Grünraum entstehen kann.

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