Ein Reservelager für alte Beerensorten

Gina Honauer Natur, Ernährung
Natur, Ernährung
  • Text: Béatrice Koch
  • Fotos: Béatrice Koch

Kurzprofil

Pro Specie Rara
Unter Brüglingen 6
4052 Basel

www.prospecierara.ch
www.edibale.ch
www.urbanagriculturebasel.ch

Pro Specie Rara Logo - Umwelt Basel

 

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

1/6 Gina Honauer betreut für Pro Specie Rara alte Beeren- und Gemüsesorten.

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

2/6 Gina Honauers jüngstes Projekt: Ein Steinhaufen soll Insekten und Reptilien neuen Lebensraum bieten.

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

3/6 Die Erdkastanie ist ein altes, fast vergessenes Wurzelgemüse.

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

4/6 Die Pro-Specie-Rara-Sorte Bartnelke «Oeschberg» sorgt für Farbtupfer im Kleinbasler Hinterhof.

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

5/6 Selbst Artischocken wachsen in dem Hinterhofgarten in der Nähe des Erasmusplatzes.

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

6/6 Als Gärtnerin legt Gina Honauer den Fokus auf essbare Wildpflanzen. Ihr Garten dient zudem als Depot von alten Pro-Specie-Rara-Sorten, vor allem Beerenstauden.

Ein Reservelager für alte Beerensorten

Gina Honauer, Sortenerhalterin für Pro Specie Rara

Gina Honauer ist gelernte Zierpflanzengärtnerin, sie studierte Umweltingenieurwesen und setzt sich für eine nachhaltige städtische Lebensmittelversorgung ein. In ihrem Garten im Kleinbasel kümmert sie sich im Auftrag von Pro Specie Rara um alte Beeren- und Gemüsesorten.

Gina Honauer
Natur, Ernährung
  • Text: Béatrice Koch
  • Fotos: Béatrice Koch

Kurzprofil

Pro Specie Rara
Unter Brüglingen 6
4052 Basel

www.prospecierara.ch
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Als wir Gina Honauer im Matthäus-Quartier treffen, trägt sie bequeme, lange Hosen, festes Schuhwerk, eine Mütze – nichts davon ist neu oder gar schick, aber wie gemacht, um im Garten zu arbeiten. Und Honauer gärtnert mit Leib und Seele – und einer Vision: «Ich will eine möglichst grosse Vielfalt an Pflanzen und Tieren in der Stadt stärken», sagt die 39-Jährige. Nachdem sie uns durch den Keller in den Hinterhof geführt hat, zeigt sie, was sie alles für dieses Ziel unternimmt: Mitten im Kleinbasel mietet und bewirtschaftet Honauer seit einigen Jahren einen Hinterhof. Klare Strukturen und aufgeräumte Beete gibt es hier nicht. Stattdessen hat sie kurzerhand eine ausrangierte Badewanne zum Hochbeet umfunktioniert. Ein Haufen alter Backsteine dient Insekten und Reptilien als Unterschlupf. Kräuter und Wildpflanzen wuchern durch- und ineinander, unter dem Holunderstrauch breiten sich Erdbeeren aus, gelb blühendes Pfennigkraut bedeckt die Erde. Hie und da sorgen die blauen Blüten der Jungfer im Grünen für Farbtupfer. Auch Brennnesseln dürfen in diesem Garten gedeihen. «Was Unkraut ist, ist Geschmackssache», meint Honauer. Zwar greift sie ein, wenn ein Kraut überhandnimmt. Aber zuerst wartet sie ab, beobachtet und freut sich darüber, wenn sich Pflanzen ausbreiten oder in den Garten finden. «Es ist faszinierend, wie viel Leben es auf einem einzigen grünen Quadratmeter gibt.»

«Hier soll sich eine Pflanzengesellschaft ansiedeln, die essbar ist, sich selbst erhält und entwickelt .»

Gina Honauer

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

Die Pro-Specie-Rara-Sorte Bartnelke «Oeschberg» sorgt für Farbtupfer im Kleinbasler Hinterhof.

Nach einer Lehre als Zierpflanzengärtnerin studierte Gina Honauer in Wädenswil Umweltingenieurwesen und bildete sich später in Permakultur weiter. In Basel kümmert sie sich gleich um mehrere Gärten: Sie engagiert sich in einem grossen Gemeinschaftsgarten im Hirzbrunnenquartier, wo sie auch wohnt und über einen Wintergarten mit zahlreichen Zimmerpflanzen verfügt. Ein weiterer Innenhof-Garten, den sie mit «freundlicher Genehmigung der Besitzer» bewirtschaften darf, befindet sich im St. Johann. Der Garten im Kleinbasel unterscheidet sich in einem Punkt von den anderen: «Diese Parzelle habe ich von Grund auf neu angelegt mit der Absicht, eine essbare, sich selbst erhaltende und entwickelnde Pflanzengesellschaft anzusiedeln.»

«Für Pro Specie Rara muss das Saatgut sortenrein sein.»

Gina Honauer

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Als Gärtnerin legt Gina Honauer den Fokus auf essbare Wildpflanzen. Ihr Garten dient zudem als Depot von alten Pro-Specie-Rara-Sorten, vor allem Beerenstauden.

Hier befinden sich auch die Mehrzahl der alten Sorten, um die sich Gina Honauer als freiwillige Sortenerhalterin für Pro Specie Rara kümmert. Seit fünf Jahren hegt und pflegt sie im Auftrag der Stiftung alte Beeren- und Gemüsesorten, zudem essbare Zierpflanzen wie die Bartnelke «Oeschberg», Taglilien und Süssdolden. Manche freiwilligen Sortenbetreuer gewinnen Saatgut, das in der Samenbibliothek von Pro Specie Rara am Hauptsitz in den Merian Gärten in Basel gelagert wird. Gina Honauer hingegen kümmert sich ausschliesslich um Pflanzen, die sich durch Stecklinge oder Ausläufer vermehren lassen. «Für Pro Specie Rara muss das Saatgut sortenrein sein, die Pflanzen dürfen sich also nicht vermischen. Das kann ich nicht gewährleisten.» Vielmehr diene ihr Garten als «Reservelager» für alte Nutzpflanzensorten, die bei Bedarf vegetativ vermehrt werden können. Jahr für Jahr hat sie ihren Bestand zu dokumentieren. Längst nicht alles funktioniert wunschgemäss: Zwar ist die Erdkastanie endlich gut angewachsen, doch ihre Stachel- und Johannisbeersträucher wird Gina Honauer vermutlich demnächst weitergeben: «Hier im Hof ist es ihnen wohl zu schattig.» Auch weitere Pro-Specie-Rara-Sorten wie Etagenzwiebeln oder Gartensauerampfer finden sich in ihrem Hinterhofgarten. Deren Herkunft ist allerdings nicht dokumentiert, weshalb sie sich für die Stiftung nicht für die Vermehrung eignen.

«Es ist faszinierend, wie viel Leben es auf einem einzigen grünen Quadratmeter gibt.»

Gina Honauer

Ein Reservelager für alte Beerensorten - Umwelt Basel

Die Erdkastanie ist ein altes, fast vergessenes Wurzelgemüse.

Als Gärtnerin legt Gina Honauer den Fokus auf essbare Wildpflanzen. Über ihre Firma Edibâle verkauft sie Speiseblüten, Kräuter und «vergessene Gemüse» an Gastrobetriebe. Edibâle – das Wort setzt sich zusammen aus «edible» – essbar – und «Bâle» – ist Teil des Netzwerks Urban Agriculture Basel, das sich für eine biologische und nachhaltige Lebensmittelversorgung und mehr Biodiversität in der Stadt einsetzt. Das Geschäft mit Anbau und Pflege von natürlichen Pflanzengesellschaften, die gleichzeitig zur menschlichen Ernährung beitragen, sei zwar eine Nische. Entsprechend befinde sich Edibâle seit der Entstehung in einer fortwährenden Entwicklungsphase. Doch Gina Honauer bleibt ihrer Vision treu: im Dienst der Biodiversität eine «essbare» Stadt zu schaffen.

Publiziert im September 2022

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Natalie Oberholzer

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Véronique Andreoli

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Veit Stähli

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Salome Thommen und Madlen Portmann

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David Jucker und Armin Sirch

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Thomas Schwarze

Das Trinationale Umweltzentrum (TRUZ) im Dreiländergarten Weil am Rhein betreibt Umweltbildung – und das grenzüberschreitend. Thomas Schwarze erzählt, warum es sich auf jeden Fall lohnt, das TRUZ näher kennenzulernen.

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Marie und Michael Tuil

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Sabine Gysin

Der Kulturtreffpunkt „Lokal“ in der Hebelstrasse 108 verwandelt sich jeden Mittwoch in eine kleine grüne Oase: 120 Körbe voll mit leckerem Gemüse und Salaten vom Birsmattehof aus Therwil, welche zur Abholung bereitstehen.

Felix Schröder

Felix Schröder fragte sich: Wie es möglich ist, dass wir den Generationenvertrag – eine lebenswerte Umwelt für unsere Kinder und Enkel – einhalten können? Das führte ihn zur Gründung der Lebensmittelkampagne im Jahr 2014. Erstes Produkt ist feinstes griechisches Olivenöl.

Urs Anklin

Er ist einer, der wirklich weiss, was die Spatzen zu erzählen haben. Darüber und was die Ornithologische Gesellschaft Basel seit mehr als einem Jahrhundert tut, berichtet Urs Anklin bei Radio X.

Berto Dünki, Ursula Moser

Hinter dem Bahnhof SBB hat ein „Backwaren Outlet“ eröffnet. Mit dem Weiterverkauf von ausrangierten Backwaren kämpfen die Betreiber gegen „Foodwasting“.

Bastiaan Frich, Tilla Künzli

Landwirtschaft in der Stadt? Das gibt Rätsel auf. Im Gemeinschaftsgarten Landhof, dem charmantesten Flaggschiff der Bewegung Urban Agriculture Basel, offenbart sich das Geheimnis für eine nachhaltige Stadtentwicklung: Der Garten ist offen für Bienen und Blindschleichen, ebenso für Menschen aller sozialen Schichten und Herkunft.

Khalil Belaid

Fünf Franken für eine Zimmerpflanze werden in Algerien zu einem Baum und viele Bäume geben einen Wald. Einer, der vielleicht 1000 Jahr alt wird! Dafür und für andere Biotope mit langer Lebensdauer und hohem Umweltsensibilisierungsfaktor setzt sich Khalil Belaid mit seinem Verein Desert Tree ein.

Katja Hugenschmidt

Die Hitze liegt wie ein Heissluftteppich über Basel an diesem 6. Juni 2015. Es ist Samstagnachmittag, bald 17 Uhr. Katja Hugenschmidt schenkt im Hinterhof der Ahornstrasse 39 Holunderblüten-Maracuja-Sirup aus, eine hochwillkommene, wunderbar fruchtige Erfrischung. Im Rahmen der Basler Umwelttage zeigt sie Interessierten heute, wie aus einem grauen Hinterhof ein lebendiger Grünraum entstehen kann.