- Text: Pieter Poldervaart
- Fotos: Roland Schmid/zVg
Kurzprofil
Projekt gemeinsam aufbrechen
WWF Region Basel
Es ist einer der ersten heissen Tage im Jahr, als wir uns an der Ecke Bärenfelserstrasse/Oetlingerstrasse treffen. Die fast 30 Grad schon im April lassen erahnen, dass die Sommermonate die Basler Innenstadt einmal mehr in einen Glutofen verwandeln werden. Zumindest für die Bewohnerinnen und Bewohner der Liegenschaft Bärenfelserstrasse 30 dürfte solche Hitze künftig etwas erträglicher sein.
Der Amberbaum wurde von der Aktion «mein Baum, dein Baum» zur Verfügung gestellt.
Der Schlüssel zur sommerlichen Kühlung lag buchstäblich vor der Haustür: ein betonierter Vorgarten von 26 Quadratmetern. Während andere Abschnitte in der ersten Spielstrasse der Schweiz mit üppigen Pflanztrögen und Rabatten reich begrünt sind und Hasel, ein Busch Pfingstrosen und Glyzinie am Eingang des früheren Lebensmittelgeschäfts um Platz rangeln, bildete diese Ecke eine graue Öde. «Wir Bewohnerinnen und Bewohner hielten uns deshalb in der Vergangenheit dort kaum auf. Die Fläche wurde immer wieder als wilde Deponie genutzt», erzählt Sarine Waltenspül. Die Historikerin ist im Quartier aufgewachsen und arbeitet ehrenamtlich im Vorstand der Wohngenossenschaft Cohabitat mit, zu der die Liegenschaft gehört.
Vor einem Jahr kam Waltenspül auf die Idee, zusammen mit der Aktion «mein Baum dein Baum» einen Baum in die Betonfläche vor dem Haus setzen zu lassen. Bei den Abklärungen stiess sie auf ein zweites Angebot für eine grünere Stadt: «gemeinsam aufbrechen», ein 2024 lanciertes Programm des WWF Region Basel. «Im Herbst 2024 hatten wir den ersten Kontakt, anschliessend diskutierten wir die Entsiegelung und Bepflanzung in der Genossenschaft und fassten den Beschluss inklusive Budget. Und bereits im Februar ging es los», beschreibt Waltenspül das Vorgehen. «Alles lief gut und war professionell koordiniert. Besonders erleichternd war es, dass wir uns weder um Offerten noch um Bewilligungen kümmern mussten.»
Das übernahm «gemeinsam aufbrechen»: die Beratung, die Verhandlungen mit dem Gartenbauer und die Koordination mit der Anlieferung des Amberbaums – der wurde von «mein Baum dein Baum» zur Verfügung gestellt. Der Amberbaum ist zwar ein Exot, aber sein schmaler und zurückhaltender Wuchs macht ihn zum perfekten Kandidaten, zudem ist er hitze- und trockenresistent. «Dieses Projekt ist inzwischen unser sechstes, wir bekommen Routine», erklärt Pascale Steck, Geschäftsleiterin WWF Region Basel. Ihr Interesse für ein Aufbrechen von Asphalt oder Beton angemeldet haben schon deutlich mehr Liegenschaftsbesitzerinnen und -besitzer. Aber nicht alle sind so entscheidungsfreudig wie Cohabitat.
Praktisch für Cohabitat: «gemeinsam aufbrechen» kümmerte sich um alle nötigen Bewilligungen und die Organisation des Gartenbauers.
Im Fall der Cohabitat-Liegenschaft klärte ein auf Naturgärten spezialisierter Gartenbaubetrieb ab, welche Bepflanzung sich für diese exponierte Südseite eignet, und schlug vor, hinter der neuen Hecke einen Sitzplatz mit Rheinkies zu gestalten. Nun stehen acht Liguster, Hartriegel und Gemeiner Schneeball in prallem Grün und dürften sich schon in wenigen Monaten zu einem Sichtschutz zwischen Trottoir und Sitzbank verweben. Im Wurzelbereich wuchern Kräuter wie Ehrenpreis, Sonnenröschen und Thymian. Daneben stehen ein paar wild bepflanzte Balkonkistchen und grosse Terrakottatöpfe, etwa eine Forsythie. Ein schon meterhoher Feigenbaum wurde eingepflanzt, auch er gehörte nicht zum ursprünglichen Pflanzkonzept. «Ich haben diese von meinem Balkon heruntergebracht, die Pflanzen gedeihen hier deutlich besser», so die Bewohnerin.
Neben den beiden Organisationen leistet auch die Wohngenossenschaft ihren Beitrag. «Im Moment ist intensives Giessen angesagt, die Pflanzen benötigen derzeit noch extrem viel Wasser», räumt Waltenspül ein. Von «mein Baum dein Baum» erhielt sie eine detaillierte Checkliste, wie der neue Mitbewohner gehätschelt werden soll. Auch finanziell beteiligte sich die Genossenschaft, 10’000 Franken warf sie auf, «gemeinsam aufbrechen» steuerte insgesamt 3000 Franken bei. «Derzeit sind wir noch auf Sponsoren angewiesen. Aber womöglich kommt schon ab 2026 der Mehrwertabgabefonds für die gesamten Kosten auf», kündigt Steck an. Dieser kantonale Fördertopf unterstützt Massnahmen, um die Lebensqualität im Stadtraum zu verbessern.
Die Wohngenossenschaft hatte bereits andere Massnahmen abgeklärt, um einen Beitrag zu mehr Ökologie zu leisten. Doch das Hausdach ist zu klein für eine Photovoltaikanlage, und eine Sanierung der historischen Fenster ist in Planung. Umso mehr freut sich Waltenspül, dass es mit der Renaturierung des Vorgartens geklappt hat. «Der Amberbaum wird im Sommer die Fassade kühlen, das Regenwasser kann versickern und wir haben einen Sitzplatz im Grünen.» Möglich auch, dass der Raum mittelfristig für einen Kompost genutzt wird. Jedenfalls ist die Verwandlung von Grau zu Grün nicht unbemerkt geblieben, die Hausgemeinschaft konnte schon von mehreren Passantinnen Lob entgegennehmen. Kommt in ein paar Wochen die Bruthitze, dürften die neidischen Blicke noch häufiger werden.
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Mit Jugendlichen aus seinem Junioratelier holt Tilo Ahmels einmal die Woche Scherben, Schrott und anderen Unrat aus dem Rhein. Wasserratten schätzen auch die von ihm betreuten Schilder, auf denen die Wassertemperatur angezeigt wird. Neuerdings erfährt man hier zudem allerhand Wissenswertes zum Rhein.
Michel Steiner
Seit 15 Jahren steht Michel Steiner mehrmals jährlich für Pro Natura Basel im Einsatz. Dabei leistet er jeweils in einem der insgesamt 20 Schutzgebiete der Naturschutzorganisation für einige Stunden Freiwilligenarbeit. Der Kleinbasler schätzt die körperliche Arbeit und versteht diese als Beitrag für die Umwelt.
Barbara Ellenberger
Barbara Ellenberger ist Begründerin der Plattform Klimakontor in Basel. Die Idee dahinter: Kunst soll ihre Ressourcen dafür einsetzen, Formen des nachhaltigen Zusammenlebens aufzuzeigen.
David Brand
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Insekten, Vögel und Kleinsäuger leiden besonders unter der nächtlichen Lichtverschmutzung. Was wir als Verschmutzung registrieren, hat nicht zuletzt mit unserer Wahrnehmung zu tun. Francesca Teichert und Tobias Wackernagel wollen das Bewusstsein dafür wecken, wie sehr künstliches Licht die Nacht verschmutzt.
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Im Rahmen des Programms Stadthelfer der Sozialhilfe Basel stehen Sozialhilfeempfänger unter anderem am Rheinbord im Einsatz. Bei der Wettsteinbrücke auf Kleinbasler Seite bekämpfen die Naturranger die Neophyten. Angeleitet werden sie von einem Gärtner, Marcel Kirmser, koordiniert wird das Projekt von Daniel Rüetschi von Pro Natura Basel.
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Veit Stähli
Wie tönt ein Teichfrosch? Wie schnell fliegt eine Fledermaus? Und welche Insekten schwirren durch die Stadt? Die «Griene Kääfer» wissens – dank Veit Stähli, der mit der Jugendnaturschutzgruppe von Pro Natura jeden Monat zu einer neuen Exkursion in und um Basel aufbricht.
Rosmarie Wydler-Wälti
Die Erde schwitzt und fast alle schauen zu? Mitnichten! Auch Seniorinnen werden aktiv und klagen gegen den Staat. Rosmarie Wydler-Wälti, Co-Präsidentin der KlimaSeniorinnen, erklärt, wofür sie und ihre Mitstreiterinnen sich einsetzen.
Sara Stühlinger
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Thomas Schwarze
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Christine Birchler
Ihr Schulhaus ist der Wald, Lehrerin ist die Natur und lernen heisst, mit allen Sinnen durch den Wald streifen. Die Rede ist von der Waldschule Regio Basel, die seit 27 Jahren Exkursionen in Naturpädagogik durchführt. Christine Birchler berichtet.
Urs Anklin
Er ist einer, der wirklich weiss, was die Spatzen zu erzählen haben. Darüber und was die Ornithologische Gesellschaft Basel seit mehr als einem Jahrhundert tut, berichtet Urs Anklin bei Radio X.
Bastiaan Frich, Tilla Künzli
Landwirtschaft in der Stadt? Das gibt Rätsel auf. Im Gemeinschaftsgarten Landhof, dem charmantesten Flaggschiff der Bewegung Urban Agriculture Basel, offenbart sich das Geheimnis für eine nachhaltige Stadtentwicklung: Der Garten ist offen für Bienen und Blindschleichen, ebenso für Menschen aller sozialen Schichten und Herkunft.
Khalil Belaid
Fünf Franken für eine Zimmerpflanze werden in Algerien zu einem Baum und viele Bäume geben einen Wald. Einer, der vielleicht 1000 Jahr alt wird! Dafür und für andere Biotope mit langer Lebensdauer und hohem Umweltsensibilisierungsfaktor setzt sich Khalil Belaid mit seinem Verein Desert Tree ein.
Katja Hugenschmidt
Die Hitze liegt wie ein Heissluftteppich über Basel an diesem 6. Juni 2015. Es ist Samstagnachmittag, bald 17 Uhr. Katja Hugenschmidt schenkt im Hinterhof der Ahornstrasse 39 Holunderblüten-Maracuja-Sirup aus, eine hochwillkommene, wunderbar fruchtige Erfrischung. Im Rahmen der Basler Umwelttage zeigt sie Interessierten heute, wie aus einem grauen Hinterhof ein lebendiger Grünraum entstehen kann.